Unklare Finanzierung Eltern müssen 450 Euro für RSV-Impfstoff zahlen
Der Impfstoff Nirsevimab kann Babys vor schweren Infektionen infolge des RS-Virus bewahren. Unklar ist jedoch, wer den Stoff bezahlen soll. Hamburger Ärzte sind besorgt.
RSV-Infektionen sind der häufigste stationäre Einweisungsgrund für Säuglinge. Das teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) mit. Der neue Impfstoff Nirsevim könne jedoch schwer verlaufende Erkrankungen der unteren Atemwege bei Neugeborenen und Säuglingen reduzieren und Todesfälle verhindern. Kinder bis zum ersten Lebensjahr hätten ab sofort Anspruch auf RSV-Schutz mit dem Antikörper Nirsevimab, so die "Ärzte-Zeitung". Doch Mediziner aus Hamburg schlagen Alarm
Laut Chefarzt Lutz Koch vom Marienkrankenhaus in Hamburg sei es durch die finanzielle Notlage der Kliniken nicht möglich, den Impfstoff auf eigene Kosten zu beschaffen. Es sei nicht gesichert, wer den Stoff bestellt und bezahlt. Kinderärzte könnten das Nirsevimab ebenfalls nicht kassenärztlich abrechnen, berichtet der NDR.
Der Impfstoff müsste nun für 450 Euro selbst von Eltern in der Apotheke gekauft werden. Das Bundesgesundheitsministerium wurde bereits vom Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte aufgefordert, die Nirsevimab-Impfung für Babys zu finanzieren.
- rki.de: RSV-Prophylaxe mit Nirsevimab (Beyfortus von Sanofi) bei Neugeborenen und Säuglingen
- ndr.de: RSV-Impfnotstand in Hamburger Kinderarztpraxen
- aerztezeitung.de: RSV-Prophylaxeverordnung tritt in Kraft