"Tsuchinshan-Atlas" Hier können Sie den "Jahrhundert-Kometen" sehen
Mit etwas Glück ist am Himmel bald der Komet "Tsuchinshan-Atlas" zu sehen. Auch im Raum Hamburg könnte man ihn entdecken.
Er entspringt der äußeren Oortschen Wolke am Rande des Sonnensystems: Der Komet mit dem Namen "Tsuchinshan-Atlas" könnte im Oktober am Himmel zu sehen sein. Von Weltraum-Experten wird er bereits als "Komet des Jahrhunderts" bezeichnet. Wer den besonderen Himmelskörper im Raum Hamburg sehen will, sollte jedoch wissen, wo er nach ihm suchen sollte.
Der Komet "ist im Prinzip nichts anderes als ein 'schmutziger Schneeball'", heißt es in einer Mitteilung des Hamburger Planetariums. Dessen Eis werde in Sonnennähe zu Dampf. Rund um den Kometen bilden sich dann zwei lange Schweife – einer aus Wasserdampf sowie anderen Gasen und einer aus Staubteilchen.
Ab dem 13. Oktober lohnt der Blick gen Himmel
Mitarbeiter einer chinesischen Sternwarte hatten "Tsuchinshan-Atlas" Anfang des Jahres 2023 während einer Observatorien entdeckt. Der Begriff Tsuchinshan stammt aus dem Mandarin-Chinesischen und bedeutet so viel wie "Purpurberg".
Am 12. Oktober kommt der Komet, der auch als "Schweifstern" bezeichnet wird, der Erde besonders nah. Wegen vieler flüchtiger Gase, die Staub mitreißen, könne er strahlend hell werden oder aber beim Passieren der Sonne zerbrechen. Astrophysiker Björn Voss, Direktor des Planetariums Hamburg erläutert: "Mit etwas Glück erwartet uns im Hamburger Raum etwa ab dem 13. Oktober ein schöner Anblick am Abendhimmel, im Süden des Landes vermutlich bereits am Vorabend. Mit Pech ist der Komet gar nicht zu sehen." Auf jeden Fall lohne sich der Griff zum Fernglas.
In diese Richtung müssen Sie blicken
Im Norden Deutschlands taucht der "Schweifstern" voraussichtlich ab dem 13. Oktober abends in der Dämmerung am Westhorizont auf. Zunächst steht er sehr tief und wäre nur zu sehen, wenn er sehr hell werden sollte. Er stünde dann laut des Planetariums zudem direkt über dem Horizont und wäre nur bei absolut freier Horizontsicht in Richtung Westen zu erkennen – "am besten eine knappe Stunde nach Sonnenuntergang, also noch in der hellen Dämmerung."
Sobald der Himmel vollständig verdunkelt, ist der Komet bereits untergegangen. In den darauffolgenden Tagen steigt er langsam empor und ist auch in der fortgeschrittenen Dämmerung zu finden, verliert aber deutlich an Helligkeit.
Einen guten Ausgangspunkt für die Suche bietet die tief stehende Venus. "Zunächst befindet sich der Komet rechts der Venus, nähert sich ihr an und steigt dann deutlich in die Höhe. So hell wie unser Abendstern wird er aber nicht", erklärt Voss. "Wer die Venus nicht sieht, wird auch Tsuchinshan-Atlas nicht finden." Am 20. Oktober stehe er deutlich links des Sterns Arkturus im Sternbild Bärenhüter.
- Pressemitteilung vom Planetarium Hamburg vom 26. September 2024
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