Konsequenzen gefordert Tödliche Schüsse am Wochenende – "Alarmzeichen" für Hamburg
Die tödlichen Schüsse am Wochenende alarmieren die Polizeigewerkschaft. Sie fordert mehr Personal und mehr Kontrollen auf Hamburgs Straßen.
Nach den tödlichen Schüssen vom Wochenende in Billstedt und einem Schwerverletzen in Rahlstedt fordert der Chef der Polizeigewerkschaft Hamburg, Horst Niens, mehr Personal für Schwerpunkteinsätze an Kriminalitätsschwerpunkten. Taten wie am Samstag in Billstedt, bei der ein 34-Jähriger durch Schüsse und Stiche tödlich und ein 30-Jähriger schwer verletzt worden waren, seien ein "Alarmzeichen", sagte er.
Auch in Rahlstedt war am Wochenende ein 23-jähriger Mann durch Schüsse schwer verletzt worden. Am Wochenende zuvor war in einem Wohnhaus in der Hamburger Neustadt ein 31-Jähriger von einem Unbekannten erschossen worden.
Taten weisen laut Gewerkschaftschef auf Bandenkriminalität hin
Es sei offensichtlich, dass es sich oftmals um Streitigkeiten im kriminellen Milieu handele. "Die Polizei muss an den Kommissariaten in den Stadtteilen so ausgestattet sein, dass erkannte Treffpunkte Krimineller regelmäßig mit Schwerpunkteinsätzen kontrolliert werden können", forderte Niens.
Zwar seien solche Taten in Hamburg nicht an der Tagesordnung. "Es ist jedoch zu befürchten, dass diese Taten einen Hintergrund in der Bandenkriminalität haben. Wenn Banden ihre Streitigkeiten auf offener Straße austragen und Schusswaffen und Messer einsetzen, dann muss das ein Alarmzeichen sein", sagte er.
Ermittlungen zu Bluttaten dauern an: 37-Jähriger in U-Haft
Nach den Schüssen vom vergangenen Wochenende ist die Polizei weiter auf der Suche nach Hintergründen und Tätern. In Billstedt waren die beiden 34 und 30 Jahre alten Männer am Samstagnachmittag mit Schuss- und Stichverletzungen in einem Mehrfamilienhaus gefunden worden. Anwohner hatten von einem lautstarken Streit und Knallgeräuschen gesprochen. Für den 34-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.
Ein tatverdächtiger 37-Jähriger war vor Ort festgenommen worden. Gegen den türkischen Staatsangehörigen sei inzwischen Haftbefehl wegen Verdachts auf Totschlag und versuchten Totschlag erlassen worden, sagte ein Polizeisprecher. In der Nähe des Tatorts hatten die Ermittler eine Pistole gefunden. Die Ermittlungen dauerten an.
In Rahlstedt war in der Nacht zum Sonntag auf offener Straße mehrfach auf einen 23-Jährigen geschossen worden, als dieser vor dem Haus seiner Lebensgefährtin aus dem Auto stieg. Er wurde laut Polizei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Die Täter waren im Anschluss in einem Auto davongefahren. Trotz Großfahndung konnten sie entkommen. Auch hier waren die Hintergründe zu Wochenbeginn noch unklar.
- Nachrichtenagentur dpa