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Hamburg

Hamburg: Mann stirbt auf Polizeiwache – von Polizisten geschlagen?


Insassen geschlagen?
Mann stirbt auf Polizeiwache: Überraschende Wende

Von t-online, pb

14.05.2025 - 18:30 UhrLesedauer: 2 Min.
imago images 0803793025Vergrößern des Bildes
Polizisten in Billstedt (Symbolfoto): Wieso hat ein Hamburger Polizist einen Mann mit der Faust geschlagen? (Quelle: IMAGO/imago)
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Neue Wendung im Fall eines Toten aus Hamburg: Ein Polizist soll dem psychisch kranken Mann einen Faustschlag versetzt haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Der Fall eines 36-Jährigen, der nach einem Polizeieinsatz in Hamburg-Billstedt Mitte April verstorben ist, hat am Dienstag eine überraschende Wendung genommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nämlich mittlerweile gegen einen Polizisten der Billstedter Wache wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage der Linken hervor.

Dem Beamten wird demnach vorgeworfen, dem psychisch kranken Mann einen Faustschlag gegen den Kopf versetzt zu haben, "ohne dass Rechtfertigungsgründe ersichtlich sind", wie der Senat in seiner Antwort schreibt. Ob dieser Schlag zum Tod des Mannes führte, ist derzeit unklar. Trotz einer pathologisch-anatomischen Untersuchung konnte die Todesursache bislang nicht zweifelsfrei festgestellt werden. Weitere Untersuchungen, auch am Leichnam, wurden angeordnet.

Linken-Sprecher spricht von "unerträglichem Verdacht"

Deniz Celik, innenpolitischer Sprecher der Linken-Bürgerschaftsfraktion, kritisiert: "Es ist nicht hinnehmbar, dass dieser Faustschlag bisher verschwiegen und nur durch unsere Anfrage öffentlich wurde. Allein der Verdacht, dass rechtswidrige Gewalt eines Polizisten im Zusammenhang mit dem Tod des Mannes stehen könnte, ist unerträglich." Er fordert eine "umfassende Aufklärung" der Vorfälle.

Nach Polizeiangaben hatte der 36-Jährige am 17. April in seiner Wohnung in Billstedt randaliert. In einem psychischen Ausnahmezustand und unter Drogeneinfluss soll er die alarmierten Polizisten mit einer Metallstange bedroht haben. Nachdem er die Stange vom Balkon geworfen hatte, versuchte er offenbar, aus dem sechsten Stockwerk zu springen. Die Beamten konnten ihn davon abhalten und in Gewahrsam nehmen, wobei er erheblichen Widerstand leistete.

Bereits vor Ankunft an der Polizeiwache 42 an der Möllner Landstraße wurde ein Rettungswagen angefordert – ein bislang unbekanntes Detail. In der Zelle beobachteten die Beamten den Mann durch die geöffnete Tür. Als seine Atmung flacher wurde, brachten sie ihn in den Flur, wo die eintreffenden Rettungskräfte mit der Reanimation begannen. Trotz einer Not-Operation verstarb der Mann später im Krankenhaus.

Der genaue Zeitpunkt des mutmaßlichen Faustschlags geht aus der Senatsantwort nicht hervor. Auch die Ursache für den Bewusstseinsverlust des Mannes bleibt vorerst im Dunkeln. Erst im Mai 2024 war ein 32-jähriger Algerier in einer Sammelzelle einer Wache auf St. Georg gestorben. In diesem Fall gab es jedoch keine Hinweise auf Fremdverschulden.

Verwendete Quellen
  • Antwort auf Anfrage der Linken Hamburg
  • Hamburger Senat: Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Deniz Celik (Die Linke) vom 05.05.2025 und Antwort des Senats - Drucksache 23/310 -
  • Eigene Berichterstattung

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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