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Hamburg: "Atlantic"-Auszubildende über Udo Lindenberg als Hotel-Gast


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Zuhause von Udo Lindenberg
Ausbildung im Luxus-Hotel: "Ich habe meinen Traumberuf gefunden"


Aktualisiert am 02.12.2024 - 17:22 UhrLesedauer: 3 Min.
Lisann Schütze, angehende Hotelfachfrau, im AtlanticVergrößern des Bildes
Lisann Schütze im "Atlantic": Sie absolviert eine Ausbildung im Luxus-Hotel. (Quelle: Nina Hoffmann)

Nach dem Abitur direkt wieder über Büchern brüten? Das kam für Lisann Schütze nicht infrage. Heute ist sie im dritten Jahr ihrer Ausbildung im Hamburger Hotel "Atlantic" – und gibt t-online einen Einblick.

"Haben Sie sich wohlgefühlt?", fragt Lisann Schütze einen Hotelgast, der im schwarzen Sakko vor ihr steht. Der Mann bejaht. Die 22-Jährige strahlt und ihre Freude wirkt aufrichtig. Hinter ihr ragen Marmorsäulen auf und etliche Lichter erhellen die Eingangshalle mit den vergoldeten Akzenten. Schütze absolviert eine Ausbildung im Hotel "Atlantic" zur Hotelfachfrau. Luxus, Prominenz und Gäste aus aller Welt sind für sie Arbeitsalltag – nervös macht sie das aber nicht.

"Mein Bewerbungsgespräch hatte ich in der Bar", erzählt Schütze rückblickend. "Da war ich ziemlich beeindruckt." Die Bar, die direkt an die Eingangshalle grenzt, wird von einer Fensterfront mit Licht durchflutet, Flaschen leuchten in Regalen und dunkle Sessel bilden kleine Sitzgruppen.

Hamburg: Pierce Brosnan drehte im "Atlantic"

Das Grand Hotel wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach zur Filmkulisse. So fand 1997 etwa ein Teil der Dreharbeiten zum James-Bond-Film "Der Morgen stirbt nie" mit Schauspiel-Ikone Pierce Brosnan in dem Hotel statt. "Anfangs bin ich durch die Gänge gelaufen und habe ständig gedacht: Wow", sagt Schütze rückblickend. "Aber irgendwann gehört der Zauber dazu. Jetzt ist das Hotel einfach mein Arbeitsplatz – wenn auch ein besonders schöner."

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Derzeit ist Schütze an der Rezeption eingesetzt, dem sogenannten Front Office. Dort geschieht deutlich mehr, als Gäste zu empfangen und zu verabschieden. Heute steht die junge Frau mit den langen blonden Haaren gemeinsam mit zwei weiteren Kolleginnen hinter dem Tresen. Telefone klingeln, Gutscheinkarten werden verpackt und auf versteckten Bildschirmen E-Mails beantwortet.

Udo Lindenberg im Hotel: "Freundlich und humorvoll"

Auf Schützes Lippen hält sich ein Lächeln und ihre Augen blicken auch während stressiger Phasen stets freudig statt genervt, wenn ein Gast an sie herantritt. "Die Menschen bezahlen, um hier eine schöne Zeit zu haben", sagt sie. Und ebendiese wolle sie den Gästen auch bescheren. Ihr Wortschatz scheint kein "Ähm" zu kennen, sie steht immerzu aufrecht und achtet darauf, dass ihre Arbeitskleidung gut sitzt. "In Gesprächen mit Gästen verkörpere ich das Hotel", erklärt sie ihr souveränes Auftreten.

Einer der bekanntesten Gäste ist Udo Lindenberg. Der Musiker und Künstler ist ein Langzeitbewohner des Hotels und lebt seit rund 30 Jahren im "Atlantic". Dort werden seine Werke auch in einer Galerie ausgestellt. Viel über ihn verrät die Auszubildende nicht. Nur so viel: Er verhalte sich im Umgang mit dem Personal "super freundlich und humorvoll". Er sei ganz und gar "ein Teil der 'Atlantic'-Familie".

Weil Schütze ihre Zusammenarbeit mit dieser Familie genießt, gefielen ihr bislang vor allem die Stationen ihrer Ausbildung, bei denen sie viel Zeit gemeinsam mit Kollegen und Gästen verbringt. Als Auszubildende wird sie in jeden Bereich des Hotels eingearbeitet. "Deshalb sagen hier auch viele, dass sich die Azubis im Hotel am besten auskennen", sagt sie und grinst.

Ihre Lieblingsstationen: das Front Office und das Bankett. Letzteres umfasst das Ausrichten größerer Feiern. "Mein Highlight sind Hochzeiten", sagt Schütze und fast schon kindliche Begeisterung nimmt ihr Gesicht ein. Besonders gerne schneidet sie die Torte für die Gäste.

"Habe meinen Traumberuf gefunden"

Hotelfachfrau im "Atlantic" zu werden, war nicht immer der Traum der 22-Jährigen. Nach dem Abitur war ihr jedoch klar: Ständig über Büchern zu brüten, wollte sie erst einmal nicht. Sie sehnte sich nach Praxis und wünschte sich einen Job, den sie auch im Ausland ausüben könnte. So kam der Hamburgerin schließlich eher durch Zufall die Ausbildung im Hotel in den Sinn. "Am Anfang der Ausbildung war noch alles neu. Die Menschen, die Umgebung. Da habe ich mich öfter gefragt, ob es das Richtige ist." Heute könne sie jedoch überzeugt sagen: "Ich habe meinen Traumberuf gefunden."

Doch hat dieser Traum nicht auch Schattenseiten? Etwa undankbare oder arrogante Gäste? Schütze winkt ab. Das seien eher Klischees. "Bei jedem Gast muss ich ganz individuelle Wege finden, ihn oder sie glücklich zu stimmen", sagt die 22-Jährige. "Und ich bin mittlerweile überzeugt: Das ist bei jedem Gast möglich."

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Weitere Artikel bei t-online
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