Gefährlicher Rausch Hamburg will Verkauf von Lachgas an Minderjährige verbieten
Hamburg will ab Januar den Verkauf von Lachgas an Kinder und Jugendliche verbieten. Experten warnen vor Gesundheitsfolgen. Es drohen hohe Strafen.
Wegen steigender Gesundheitsgefahren will die Stadt Hamburg den Verkauf von Lachgas an Kinder und Jugendliche verbieten. Ab dem 1. Januar dürfen Händler den Stoff nicht mehr an Minderjährige abgeben, wie Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) erklärte.
"Der missbräuchliche Konsum von Lachgas birgt erhebliche gesundheitliche Risiken, darunter neurologische Schäden, Lähmungen und psychische Abhängigkeit", warnte sie. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 5.000 Euro. Auch der Betrieb von Verkaufsautomaten ohne technische Alterskontrollen soll untersagt werden.
Lachgas-Verbot in Hamburg: Kurzer Rausch birgt hohe Risiken
Nach Angaben des Hamburger Senats wächst der Konsum von Lachgas unter Kindern und Jugendlichen stetig. Das Gas wird häufig in Kiosken verkauft oder in Luftballons abgefüllt und eingeatmet. Der kurze Rausch birgt jedoch Risiken: Halluzinationen, Angstzustände und sogar Atemdepressionen können die Folge sein.
Besonders gefährlich wird der Konsum in Kombination mit Alkohol oder anderen Drogen. Da das Nervensystem bei jungen Menschen noch nicht vollständig ausgereift ist, sind sie besonders anfällig für die Auswirkungen.
Gesetzliches Verbot von Lachgas auf Bundesebene gescheitert
Bundesweit ist ein gesetzliches Verbot durch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorerst gescheitert. Wegen der bevorstehenden Bundestagswahl sei damit nicht zu rechnen, hieß es. Hamburg reagiert deshalb mit einer eigenen Gefahrenabwehrverordnung, die bis Ende 2026 gelten soll.
Lachgas, chemisch Distickstoffmonoxid (N2O), ist seit mehr 200 Jahren bekannt. Ursprünglich diente es in der Medizin als Narkosemittel, inzwischen wird es jedoch kaum noch für Operationen verwendet. Stattdessen erlebt das Gas, das schon früher auf Jahrmärkten zur Belustigung konsumiert wurde, aktuell eine besorgniserregende Renaissance als Partydroge.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa