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Hamburg

Hamburg: Elbkinder-Kita in St. Georg sichert Gelände mit Stacheldraht


Schutz vor Drogensüchtigen
Kita in St. Georg sichert Gelände mit Stacheldraht

Von t-online, mkr

18.12.2024 - 14:09 UhrLesedauer: 2 Min.
Hoher Zaun mit Stacheldraht: Die Kita in Hamburg-St. Georg weiß sich anders nicht zu helfen.Vergrößern des Bildes
Hoher Zaun mit Stacheldraht: Die Kita in Hamburg-St. Georg weiß sich anders nicht zu helfen. (Quelle: Markus Krause/t-online)
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In Hamburg-St. Georg wird eine Kita jetzt mit Stacheldraht gesichert. Der Grund: Drogensüchtige dringen nachts auf das Gelände ein. Eltern kritisieren die Zustände.

Drei Meter hohe Zäune aus Metall, gekrönt von scharfem Stacheldraht: Was wie der Sicherheitszaun eines Gefängnisses aussieht, schützt in Wirklichkeit eine Kindertagesstätte im Hamburger Stadtteil St. Georg. Die Elbkinder-Kita an der Greifswalder Straße musste zu diesen drastischen Maßnahmen greifen, um sich vor unbefugtem Zutritt zu schützen. Zunächst berichteten "Mopo" und "Bild" darüber.

Der Stadtteil St. Georg steht seit Monaten unter Druck. Drogensüchtige, die aus dem Bereich um den Hauptbahnhof verdrängt wurden, verlagern sich zunehmend in angrenzende Wohnviertel. Laut einem Bericht des "Hamburger Abendblatts" haben Anwohner in einem Brandbrief bereits im Sommer auf die Missstände hingewiesen. Demnach würden sich Abhängige direkt vor Wohnhäusern und Autos "lagern", lautstark Streitigkeiten austragen und öffentliche Orte als Toilette missbrauchen.

Kita sieht Stacheldraht als letzten Ausweg

Katrin Geyer, Sprecherin der Elbkinder-Kitas, begründet die Maßnahmen wie folgt: "Es kam immer wieder einmal vor, dass Personen nachts unbefugt das Gelände betraten." Vorangegangene Versuche, die Sicherheit mit höheren Zäunen zu gewährleisten, seien gescheitert. Deshalb wurde "als präventive Maßnahme, nun zusätzlich der Stacheldreht zum Schutz des Geländes angebracht". Die Stadt Hamburg befürworte das Vorgehen.

Die Sorgen der Eltern wachsen. "Es ist traurig, was hier im Stadtteil abgeht und dass unsere Kita zu solchen Schutzmaßnahmen greifen muss", sagt eine Mutter der "Bild". Ein Vater ergänzt "Drinnen singen die Kinder 'O, du fröhliche'... doch wenn sie dann rausgehen, sehen sie hohe Zäune und Nato-Draht." Es sollen sogar schon blutige Spritzen auf dem Kita-Gelände gefunden worden sein.

Forderungen nach mehr Polizeipräsenz

Die Probleme im Viertel seien eine Folge der Maßnahmen rund um den Hauptbahnhof, erklärt der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Markus Schreiber. "Seitdem der Hauptbahnhof mit Quadro-Streifen beruhigt worden ist, was richtig ist, sind Verdrängungs-Effekte in den Stadtteil rein passiert", sagt er zu "Bild". Besonders Crack- und Fentanyl-Konsumenten würden das Straßenbild prägen. Seine Forderung: mehr Polizeipräsenz in St. Georg, um die Lage zu entschärfen.

Die Stadt plant langfristige Entlastung: Im Frühjahr 2025 sollen 30 zusätzliche Notschlafplätze im Hochhaus an der Repsoldstraße geschaffen werden. Bis dahin bleibt die Situation angespannt. Für die Kita-Kinder an der Greifswalder Straße bedeutet das vorerst: spielen hinter Stacheldraht.

Verwendete Quellen
  • Besuch vor Ort
  • Anfrage bei der Elbkinder Vereinigung Hamburger Kitas
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