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Hamburg

Hamburg: Suspendierter Pastor nach Rassismus-Vorwürfen wieder im Amt


Rassismus-Vorwürfe
Suspendierter Pastor wieder im Amt

Von t-online, jon

06.02.2025 - 07:14 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Kerze brennt in einer Kirche (Symbolbild): Die Nordkirche musste in Hamburg einen Pastor wieder einsetzen, dem Rassismus vorgeworfen wird.Vergrößern des Bildes
Eine Kerze brennt in einer Kirche (Symbolbild): Die Nordkirche musste in Hamburg einen Pastor wieder einsetzen, dem Rassismus vorgeworfen wird. (Quelle: Norbert Neetz/imago-images-bilder)
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Ein Hamburger Pastor soll sich rassistisch über Minderheiten geäußert haben. Nach seiner Suspendierung ist er nun wieder im Amt. Das sorgt für Widerspruch.

Ein wegen Rassismus-Vorwürfen suspendierter Pastor ist seit Anfang Januar wieder in seiner Hamburger Gemeinde im Amt – was nun zu heftigen Protesten führte. Wie "taz" und "Hamburger Abendblatt" berichten, musste die Polizei am Sonntag vor der Maria-Magdalena-Kirche in Hamburg-Osdorf eingreifen, um etwa 200 Demonstranten voneinander zu trennen.

Rund 150 Menschen demonstrierten gegen die Rückkehr des Pastors, während etwa 50 Gemeindemitglieder ihn verteidigten. Der Sinti-Verein Hamburg, der die Proteste organisiert hatte, wirft dem Geistlichen vor, sich wiederholt rassistisch geäußert zu haben. "Ich glaube, dass dieser Mann einen ganz tief sitzenden Rassismus in sich trägt, dass das nicht ein Ausrutscher war, sondern seine Gesinnung und seine Haltung", sagte der Vereinsvorsitzende Christian Rosenberg der "taz".

Nordkirche hatte im Mai 2023 Strafanzeige gegen Pastor gestellt

Die Nordkirche hatte im Mai 2023 selbst Strafanzeige gegen den Pastor erstattet und ihn vom Dienst enthoben. Er soll unter anderem die Kultur der Sinti als "Steinzeitkultur" bezeichnet haben. Der Pastor klagte jedoch erfolgreich vor dem Kirchengericht gegen seine Suspendierung. Die Nordkirche ist nun verpflichtet, ihn wieder einzusetzen, auch wenn sie sich "ein anderes Urteil gewünscht" hätte, wie ein Sprecher zitiert wird.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hamburg sind laut beiden Zeitungen weitgehend abgeschlossen, eine Entscheidung stehe kurz bevor. Der beschuldigte Pastor selbst bezeichnet die Vorwürfe als unwahr und will das Ende der staatsanwaltlichen Ermittlungen abwarten. Unterstützer aus seiner Gemeinde verweisen darauf, dass er jahrelang bei der Lebensmittelausgabe geholfen habe, zu der Menschen unterschiedlicher Herkunft kamen.

Die Situation in der Gemeinde ist angespannt. Kirchenvorstandsmitglied Valentina Wassiljew sagte dem "Hamburger Abendblatt": "Er ist kein Rassist." Vertretungs-Pastor Dietrich Kreller beschreibt die Spaltung der Gemeinde als "kaum zu ertragen" und mahnt, es brauche Zeit, um Vertrauen wieder aufzubauen.

Verwendete Quellen
  • taz.de: Der Pastor und das Z-Wort
  • abendblatt.de (kostenpflichtig): Demo vor Kirche in Osdorf: Rassismus-Streit um Pastor eskaliert
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