Zu teures Wohnen Kampf gegen Wucher: Mietenmelder geht online
Hamburger können ab sofort online zu hohe Mieten melden. Der Senat hat ein digitales Tool freigeschaltet.
Wer den Verdacht hat, dass seine Miete zu hoch ist, kann dies ab Mittwoch schnell und unkompliziert über einen neuen Online-Dienst melden. Betroffene können ihre Miete direkt mit der ortsüblichen Vergleichsmiete abgleichen und verdächtige Fälle dem zuständigen Amt für Wohnraumschutz der Bezirke melden.
Die betroffenen Mieterinnen und Mieter geben die relevanten Daten ein, laden Nachweise hoch und leiten alles direkt an die zuständige Dienststelle weiter. So können die Bezirksämter gezielt überprüfen, ob die Miete zu hoch ist oder sogar Mietwucher vorliegt. Die Informationen helfen den Behörden, Verstöße effizient zu verfolgen.
Schneller und gezielter gegen zu hohe Mieten
Die Hamburger Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein betont die Bedeutung des neuen Instruments: "Damit die Menschen in Hamburg sicher und sorgenfrei leben können, braucht es Mieten, die den angemessenen und rechtlich zulässigen Rahmen nicht sprengen." Mit der digitalen Meldeplattform könne man "schneller und gezielter gegen zu hohe Mieten vorgehen."
Auch der Mieterverein zu Hamburg rief dazu auf, das Tool zu nutzen. "Nur, wenn Mietwucher bekannt wird, kann die Stadt gegen Vermieter:innen vorgehen, die sich auf Kosten der Mieter:innen bereichern", sagte Rolf Bosse, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg.
Wann ist eine Miete zu hoch?
Liegt eine Miete mehr als 20 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete, kann eine Ordnungswidrigkeit vorliegen. Vermieter, die mehr als 50 Prozent verlangen, begehen möglicherweise strafbaren Wucher.
Grundlage für die Bewertung ist der Hamburger Mietenspiegel. Entscheidend sind dabei Angaben zur Wohnungsgröße und -ausstattung.
- Pressemitteilung der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen vom 26. Februar 2025
- Pressemitteilung des Mietervereins Hamburg vom 26. Februar 2025
