Analyse zur Bürgerschaftswahl Diese Parteien sind bei jungen Hamburgern beliebt
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Hamburg hat seine neue Bürgerschaft gewählt. SPD und Grüne können demnach weiterregieren. Doch wem haben junge Wähler ihre Stimmen gegeben?
Junge Hamburgerinnen und Hamburger haben bei der Bürgerschaftswahl besonders häufig Die Linke und die SPD gewählt. Das geht aus einer Analyse der Forschungsgruppe Wahlen hervor. Beide Parteien erreichten bei den unter 30-Jährigen jeweils 26 Prozent. Die Linke konnte ihr Ergebnis von 2020 um zwölf Prozentpunkte steigern, während die SPD einen Prozentpunkt verlor.
Besonders hohe Verluste verzeichneten die Grünen in dieser Altersgruppe: Im Vergleich zur letzten Wahl verloren sie elf Prozentpunkte und landeten damit auf dem dritten Platz.
Bundespolitik kaum entscheidend für Wahl in Hamburg
Trotz der Nähe zur Bundestagswahl spielte die Bundespolitik bei der Wahlentscheidung nur eine untergeordnete Rolle. Für 72 Prozent der Befragten war die Hamburger Landespolitik wichtiger. Die Sozialdemokraten von Bürgermeister Peter Tschentscher hätten dabei mit "Sachkompetenz, hohem Ansehen und einem überragenden Spitzenkandidaten" überzeugt.
Die Union und die AfD konnten der Analyse zufolge "inhaltlich kaum punkten". Beide Parteien hätten in der Großstadt weiterhin "große strukturelle Defizite". Zwar legte die CDU deutlich zu, bleibt aber im Hamburg-Vergleich weiterhin schwach.
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Etwa 83 Prozent der Befragten sind zudem der Ansicht, dass die AfD "nicht zu einer weltoffenen Großstadt wie Hamburg" passe. Mit dem Thema Flüchtlinge und Asyl habe sich die Partei in der Hansestadt weniger gut als anderswo profilieren können.
Eine Mehrheit der Befragten bevorzugt eine Koalition aus SPD und Grünen: 58 Prozent halten diese Option für eine gute Lösung. Eine rot-schwarze Koalition, wie sie derzeit auf Bundesebene diskutiert wird, lehnt hingegen etwas mehr als die Hälfte der Hamburger Befragten ab (52 Prozent).
- Nachrichtenagentur dpa