Widerspruchsfrist läuft ab KI-Training bei Meta: Hamburger Datenschützer schlägt Alarm

Der Hamburger Datenschutzbeauftragte informiert: Meta will ab Ende Mai persönliche Beiträge, Fotos und Kommentare für KI-Trainings nutzen. Wer das nicht will, muss schnell handeln.
Meta informiert derzeit alle volljährigen Nutzerinnen und Nutzer in Europa darüber, dass ihre öffentlichen Inhalte – also etwa Beiträge, Fotos oder Kommentare – künftig für das Training von KI-Anwendungen genutzt werden sollen. Das betrifft nicht nur künftige, sondern auch alle bisher veröffentlichten Daten.
Nun stellt der Hamburger Datenschutzbeauftragte klar: Die Frist, um zu widersprechen, läuft Ende Mai 2025 aus. Zwar lässt sich der Einsatz der eigenen Daten auch später noch stoppen, doch einmal verwendete Inhalte können nicht mehr aus dem Modell entfernt werden. Mit den Daten sollen dann KI-basierte Dienste des Unternehmens wie der Meta-AI-Chatbot auf WhatsApp oder Sprachmodelle wie Llama trainiert werden.
"Ich kann gut verstehen, dass es Nutzer sorgt, wenn alle ihre in sozialen Netzwerken geteilten Bilder und Texte nun in KI-Modelle fließen. Hier schützt nur ein rechtzeitiger Widerspruch. Wenn, dann jetzt", sagte Thomas Fuchs, Hamburgischer Beauftragter für Datenschutz.
Sämtliche öffentlich sichtbaren Inhalte betroffen
Meta will sämtliche öffentlich sichtbaren Inhalte der Nutzerinnen und Nutzer verwenden – dazu zählen Beiträge, Fotos samt Bildbeschreibungen, Kommentare sowie öffentliche Interaktionen auf Facebook und Instagram. Betroffen sind nicht nur neue, sondern auch alle bereits veröffentlichten Inhalte aus der Vergangenheit.
Eigentlich wollte Meta schon 2024 mit dem Training beginnen. Doch die irische Datenschutzbehörde (IDPC) verlangte zunächst mehr Klarheit zur Rechtsgrundlage und Transparenz. Jetzt hat Meta das Verfahren angepasst und erlaubt einen vereinfachten Widerspruch.
Meta bietet den Widerspruch direkt über spezielle Kontaktformulare in den jeweiligen Apps an:
- Für Facebook: Widerspruchsformular
Dort können Nutzer angeben, dass sie nicht möchten, dass ihre Daten zum KI-Training verwendet werden. Wichtig ist, den Widerspruch rechtzeitig vor Ende Mai einzureichen. Wer seine Inhalte nicht an die KI von Meta verlieren will, sollte nicht zögern. Denn was einmal in ein Modell eingeflossen ist, kann nicht mehr zurückgeholt werden.
- datenschutz-hamburg.de: "Meta trainiert KI mit persönlichen Daten – Datenschutzrechtliche Bewertung durch die HmbBfDI"
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