A1 bei Hamburg Autofahrer Richtung Ostsee stehen vor Vollsperrung

Wer am Wochenende in Richtung Ostsee fahren will, muss Umwege in Kauf nehmen: Die A1 wird wegen Bauarbeiten gesperrt. Weitere Sperrungen folgen im Mai.
Autofahrer in Richtung Ostsee müssen sich an diesem Wochenende auf erhebliche Verkehrsbehinderungen rund um Hamburg einstellen. Die Autobahn A1 wird ab Freitagabend, 25. April, 20 Uhr, bis Montagmorgen, 28. April, 5 Uhr, zwischen dem Autobahndreieck Norderelbe und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt in beiden Richtungen vollständig gesperrt.
Grund sind notwendige Bauarbeiten an der Norderelbbrücke. Deren Übergangskonstruktionen müssen ausgetauscht werden. Betroffen ist auch der Abzweig von der A255 auf die A1 Richtung Lübeck. Eine direkte Durchfahrt ist während der Bauzeit nicht möglich.
Hohe Belastung auf maroder Norderelbbrücke
Die Norderelbbrücke gilt als eines der wichtigsten Verkehrsbauwerke Norddeutschlands – und als dringend sanierungsbedürftig. Bei der letzten Hauptprüfung erhielt das Bauwerk die Note "ungenügend". Die Brücke stammt aus den 1960er-Jahren und wurde ursprünglich mit vier Fahrstreifen gebaut. In den 1980er-Jahren wurde ein Provisorium mit sechs Fahrstreifen eingerichtet – das bis heute in Betrieb ist.
Täglich überqueren rund 136.000 Fahrzeuge die Brücke, darunter ein hoher Anteil an Schwerlastverkehr von etwa 21 Prozent – mit steigender Tendenz.
Umleitungen im Stadtgebiet und überregional
Während der Sperrung wird der Verkehr Richtung Norden über die A255, die B75 und die B5 zur Anschlussstelle Billstedt umgeleitet. Auch Fahrzeuge aus dem Süden, die über die Wilhelmsburger Reichsstraße kommen und Richtung Lübeck möchten, müssen diese Route nutzen.
Wer von der A25 aus in Richtung Bremen fahren möchte, wird im Bereich Hamburg-Südost auf die Strecke Richtung Lübeck geführt, verlässt die Autobahn in Billstedt und wird dann über die B5, die B75 und die A255 zur A1 zurückgeleitet.
Für Autofahrer aus Bremen oder Hannover mit Ziel Ostsee empfiehlt sich eine weiträumige Umfahrung über die A7, ab Neumünster-Süd auf die Bundesstraße B205 zur A21 und weiter über die A20 zum Kreuz Lübeck. Dieselbe Strecke gilt auch in Gegenrichtung. Reisende aus Lüneburg, Uelzen und Wolfsburg sollten die A39 an der Anschlussstelle Handorf verlassen und über die B404 sowie A25 zur A1 Richtung Norden fahren.
Weitere Bauarbeiten in Sicht
Die Vollsperrung an diesem Wochenende markiert nicht das Ende der Bauarbeiten. Bereits jetzt hat die Autobahn GmbH weitere Termine angekündigt. Vom 9. bis zum 12. Mai soll der Asphalt im betroffenen Bereich saniert werden. Zwei Wochen später, vom 23. bis 26. Mai, wird die Fahrbahn in Richtung Süden gesperrt, um dort ebenfalls Übergangskonstruktionen zu erneuern.
Langfristig plant der Bund eine umfassende Erneuerung der Infrastruktur. Neben einem Neubau der Norderelbbrücke sollen auch die Süderelbbrücken sowie das Autobahndreieck Norderelbe ersetzt werden. Die DEGES wurde beauftragt, möglichst schnell Baurecht für die Maßnahmen zu schaffen.
- Pressemitteilung der Autobahn GmbH vom 22. April 2025 (per E-Mail)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa