Aus für Flugzeug- und Auslandsgeschäfte Hamburger Bank streicht Hunderte Stellen

Die Hamburg Commercial Bank will sich verkleinern und auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Vorstandschef Luc Popelier kündigt Jobabbau, Rückzüge und einen Strategiewechsel an.
Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) will ihre Bilanzsumme um zehn Prozent senken und knapp 200 Stellen streichen. Das entspricht rund jedem fünften Arbeitsplatz bei dem Hamburger Institut. Vorstandschef Luc Popelier kündigte in einem Interview mit der "Börsen-Zeitung" an, dass sich die Bank aus der internationalen Immobilien- und Flugzeugfinanzierung zurückziehen werde. Ziel sei es, das Institut für einen späteren Verkauf fit zu machen.
"Wir sind zu klein, um in allen Ländern präsent zu sein und die notwendige lokale Expertise vorzuhalten", so Popelier zur "Börsen-Zeitung". Auch ein Großteil des Geschäfts mit forderungsbesicherten Wertpapieren werde schrittweise eingestellt oder verkauft. Insgesamt sollen Geschäftsbereiche mit einem Volumen von 3,5 Milliarden Euro wegfallen – etwa ein Zehntel der aktuellen Bilanzsumme.
Hamburg Commercial Bank: Fokus auf Unternehmenskunden
Die Bank wolle sich künftig auf Unternehmenskunden, Infrastrukturprojekte und gewerbliche Immobilienfinanzierung in Deutschland konzentrieren. Auch das Einlagengeschäft mit Privatkunden soll ausgebaut werden, um die Refinanzierung zu stabilisieren.
Mit der Schrumpfkur will Popelier den Weg bereiten für einen Eigentümerwechsel: "Ich wurde geholt, um dies zu ermöglichen", sagte er der "Börsen-Zeitung". Die Bank gehört derzeit den US-Finanzinvestoren Cerberus und J.C. Flowers. Ein Börsengang sei laut Popelier zwar möglich, aber unwahrscheinlich – realistischer sei ein Verkauf an einen strategischen Investor.
- boersen-zeitung.de: "HCOB gibt Geschäfte auf und baut Stellen ab"