Funkprobleme Digitalfunk-Ausfall bei Polizei wohl kein Hackerangriff

Polizei und Rettungskräfte in Hamburg konnten am Donnerstag zeitweise nicht kommunizieren. Der Grund war ein Netzwerkproblem – kein Cyberangriff.
In Hamburg waren Polizei, Feuerwehr und andere Rettungsdienste von einer weitreichenden Störung des Digitalfunks betroffen. Nach Angaben der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) handelte es sich um ein technisches Netzwerkproblem, das nach etwa zwei Stunden behoben werden konnte. Hinweise auf einen Cyberangriff gebe es nicht.
Betroffen waren zahlreiche Basisstationen in mehreren Bundesländern, darunter Berlin, Hamburg, Bremen, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, das Saarland und Thüringen. In Berlin und Niedersachsen meldeten die Einsatzkräfte eine kurze, aber spürbare Störung. Die Kommunikation wurde zeitweise über alternative Kanäle aufrechterhalten. "Seit kurz nach 18 Uhr kann wieder störungsfrei gefunkt werden", teilte die Berliner Polizei auf X mit.
Der Ausfall des BOS-Digitalfunks hatte jedoch keinen Einfluss auf die Notrufnummern. Diese laufen über ein separates System und waren laut BDBOS jederzeit erreichbar.
Kein Anzeichen für einen Cyberangriff
Wie die BDBOS erklärte, wurden die Netzwerkprobleme bei einer Prüfung der Systemtechnik entdeckt und behoben. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) teilte mit, es gebe "derzeit keine Hinweise auf einen Cyberangriff als Ursache der Störung". Das Nationale IT-Lagezentrum habe gemeinsam mit dem Lagezentrum des Bundesinnenministeriums Kontakt zu den beteiligten Stellen gehalten.
Gewerkschaft der Polizei spricht von "Super-GAU"
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sprach von einem "Super-GAU für unsere Sicherheitsbehörden". Der Berliner GdP-Chef Stephan Weh kritisierte, dass die Sicherheitsinfrastruktur zu anfällig sei. Die Kommunikation sei heute das wichtigste Einsatzmittel, von dem im Ernstfall auch Menschenleben abhängen könnten.
- Nachrichtenagentur dpa
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