Mehr Beschwerden bei Krankenkasse Hamburger melden Rekordzahl vermuteter Behandlungsfehler

So viele wie noch nie: Die Techniker Krankenkasse hat 2024 in Hamburg einen neuen Höchststand bei gemeldeten Verdachtsfällen registriert – anders als im Bundestrend.
In Hamburg haben im Jahr 2024 mehr Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) einen Behandlungsfehler gemeldet als je zuvor. 333 Fälle zählte die Kasse. Das sei ein neuer Höchststand. Im Jahr zuvor waren es noch 315.
Bundesweit sank die Zahl der gemeldeten Verdachtsfälle hingegen leicht – von 6.504 im Jahr 2023 auf 6.431 im Jahr 2024. Laut TK ist das dennoch der zweithöchste Wert, der bisher verzeichnet wurde.
Besonders oft wurden in Hamburg Vorfälle aus der Chirurgie gemeldet – rund 28 Prozent der Fälle entfielen auf diesen Bereich. Danach folgten Zahnmedizin und Kieferorthopädie (17 Prozent) sowie Geburtshilfe und Gynäkologie (11 Prozent).
TK: Hohe Dunkelziffer bei Behandlungsfehlern
Behandlungsfehler passieren laut TK unter anderem bei Operationen, in der Patientenaufklärung oder bei der Medikamentengabe. Doch nicht jeder Verdacht ist berechtigt: "Nur jeder dritte Fall bestätigt sich", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. Gleichzeitig gehe man von einer hohen Dunkelziffer aus. Viele Betroffene wüssten nicht, dass sie sich bei einem Verdacht an ihre Krankenkasse wenden könnten.
Übernimmt die TK den Fall, trägt sie zunächst die Kosten – auch für Gutachten. Sollte es zu einem Gerichtsverfahren kommen, können sich Betroffene später anschließen oder selbst klagen. Solche Verfahren ziehen sich häufig über Jahre hin. In Einzelfällen kann es über 15 Jahre dauern.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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