Opfer in stabilem Zustand Messerattacke in Hamburg: Frau soll in Psychiatrie

Nach dem Messerangriff am Hauptbahnhof Hamburg sieht die Polizei "sehr konkrete Hinweise auf eine psychische Erkrankung" bei der mutmaßlichen Tatverdächtigen.
Die Messerangreiferin vom Hamburger Hauptbahnhof soll in eine Psychiatrie eingewiesen werden. Zum Erlass eines Unterbringungsbefehls soll sie am Samstag einem Haftrichter vorgeführt werden, wie die Polizei in der Hansestadt mitteilte. Es bestünden "inzwischen sehr konkrete Hinweise auf eine psychische Erkrankung" und "keine Anhaltspunkte für eine politische Motivation" bei der 39-Jährigen.
Hinweise darauf, dass sie unter dem Einfluss berauschender Mittel wie Alkohol oder Drogen stand, bestehen den Angaben nach derzeit nicht. Weitere Angaben machte die Polizei nicht.
Alle Verletzten befinden sich in stabilem Zustand
Alle Verletzten befinden sich mittlerweile in einem stabilen Zustand, heißt es weiter. 18 Menschen im Alter von 19 bis 85 Jahren waren bei der Attacke am frühen Freitagabend auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14 verletzt worden. Drei Frauen im Alter von 24, 52 und 85 Jahren sowie ein 24 Jahre alter Mann waren mit lebensgefährlichen Verletzungen in Krankenhäuser gekommen. Sieben weitere Menschen wurden schwer verletzt, sieben Menschen erlitten leichte Verletzungen.
Die Polizei hatte die 39 Jahre alte psychisch kranke Frau am Tatort festgenommen. Der genaue Tatablauf befinde sich weiter in der Rekonstruktion. Nach ersten Ermittlungen soll die Verdächtige nach dem Betreten des Hauptbahnhofes zunächst auf dem Südsteg mit einem Messer hantiert haben. An den Gleisen 13 und 14 soll sie dann die dort auf den Zug wartenden Menschen mit einem Messer attackiert haben.
Ermittler bitten weiter um Hinweise
Zwei Passanten, die sich auf dem Bahnsteig befanden, haben laut Polizei schnell eingegriffen. Auch Einsatzkräfte seien schnell vor Ort gewesen, heißt es. Der Angriff hatte einen Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften ausgelöst. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit 350 Beamten im Einsatz, die Bundespolizei mit etwa 60. Auch die Feuerwehr, der Rettungsdienst sowie Kriseninterventionsteams waren mit vielen Kräften am Hauptbahnhof.
Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei dauern weiter an. Sie bitten Zeugen, die Hinweise geben können, sich unter der Rufnummer 040/4286-56789 zu melden. Personen, die Film- oder Fotoaufnahmen gemacht haben, können diese über das Hinweisportal einreichen.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Hamburg vom 24. Mai 2025
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und afp