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Hamburg

Hamburg: Busse tanken bald "Frittenfett" statt Strom zur Krisensicherung


Öffentlicher Nahverkehr
Klimaneutral und krisensicher: Busse sollen Frittenfett tanken

Von dpa, t-online
12.06.2025 - 17:39 UhrLesedauer: 2 Min.
Hamburger Bus fährt ab (Symbolfoto): Die Verspätungen in der Hansestadt nehmen zu.Vergrößern des Bildes
Hamburger Bus fährt ab (Symbolfoto): HHA-Busse sollen mit Altfett laufen. (Quelle: Hanno Bode/imago-images-bilder)
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Hamburg will seine Busflotte bis Ende des Jahrzehnts klimaneutral betreiben – aber nicht nur elektrisch. Der neue Plan: Die Hochbahn tankt künftig Altfett statt Strom.

Die Hochbahn plante ursprünglich, die gesamte Busflotte bis 2030 auf Elektroantrieb umzustellen. Jetzt kommt die Kehrtwende: Wegen auslaufender Bundesförderung und hoher Fahrzeugpreise wird das Tempo gedrosselt.

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Die vorhandenen mehr als 1.000 Dieselbusse bleiben zwei bis drei Jahre länger im Einsatz und werden auf sogenannten HVO-Kraftstoff umgestellt – einem synthetischen Diesel aus gebrauchten Pflanzenölen – den Verkehrssenator Anjes Tjarks bei der Jahrespressekonferenz der Hochbahn augenzwinkernd als "Frittenfett" bezeichnete. Finanzvorständin Merle Schmidt-Brunn sprach von Ölen aus der Industrie, die man sonst wegschmeißen würde.

Der Umstieg auf HVO hat mehrere Gründe: Zum einen ist die Förderung für E-Busse durch den Bund ab Sommer Geschichte. Zum anderen sind die Fahrzeuge weiterhin teuer – laut Finanzchefin Schmidt-Brunn kosten sie zweieinhalb- bis dreimal so viel wie herkömmliche Diesel.

Keine elektrischen XL-Busse – Krisenfestigkeit mitgedacht

Dazu kommt ein praktisches Problem: Für die besonders langen XL-Busse mit 21 Metern, wie sie in Hamburg im Einsatz sind, gibt es bisher keine Elektroversion. Diese Fahrzeuge werden aber mindestens bis zur geplanten Inbetriebnahme der neuen U-Bahnlinie U5 im Jahr 2040 benötigt.

Trotz des Strategiewechsels hält die Stadt an ihrem Klimaziel fest. Es sollen weiterhin nur emissionsfreie Fahrzeuge neu beschafft werden, betont Tjarks. Die vollständige Umstellung auf E-Busse ist nun für 2032 avisiert – drei Jahre später als ursprünglich beschlossen. Bis Ende 2025 soll die Zahl der E-Busse auf 425 steigen, ein gutes Drittel der Flotte.

Ein weiterer Aspekt ist die Versorgungssicherheit. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und zunehmender Spannungen in Europa spielt auch die Krisenfestigkeit eine Rolle. Ein flächendeckender Stromausfall, wie zuletzt in Spanien und Portugal, könnte E-Busse lahmlegen. Deshalb erwägt die Stadt, eine strategische Reserve an Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb vorzuhalten – zur Not auch betrieben mit recyceltem Bratfett.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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