Amtsgericht Hamburg-Altona Gegen Zahlung: Verfahren um Ex-St.-Pauli-Torwart eingestellt

Ein Ex-Profi vor Gericht – und ein Verfahren, das nicht eindeutig verläuft. Warum er am Ende zahlen muss, obwohl ein Teil der Anklage wegfällt.
Ein Ex-Torwart vor Gericht, der Vorwurf: Nötigung und versuchte Körperverletzung. Am Freitag hat das Amtsgericht Hamburg-Altona das Verfahren gegen Benedikt Pliquett gegen eine Geldauflage von 1.500 Euro vorläufig eingestellt.
Pliquett, einst Bundesliga-Keeper des FC St. Pauli, soll im September 2023 seine damalige Ehefrau und deren Begleiter verbal und körperlich attackiert haben. Weil er den Strafbefehl nicht akzeptierte, kam es zur öffentlichen Verhandlung. Dort wackelte der Vorwurf – und fiel teilweise.
Ein entscheidendes Detail: Der angeblich attackierte Begleiter schilderte, er habe nur einen Luftzug am Hinterkopf gespürt – nicht aber gesehen, was Pliquett genau getan habe. Das Gericht ließ deshalb die Anklage wegen versuchter Körperverletzung fallen.
Ex-Frau schweigt – Nötigung bleibt im Raum
Pliquetts Ex-Frau machte von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Die Staatsanwaltschaft erkannte den Tatbestand der Nötigung zwar grundsätzlich an, sah aber keine zwingende Verurteilung als notwendig. In Absprache mit allen Beteiligten wurde das Verfahren gegen Zahlung eingestellt – endgültig ist die Sache erst mit Eingang des Geldes.
Pliquett stand zwischen 2004 und 2013 im Tor des FC St. Pauli, absolvierte fünf Bundesliga- und 21 Zweitligaspiele.
- Nachrichteagentur dpa
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.