Mongols gegen Hells Angels Rocker-Attentat: Haftstrafen für "Helferinnen" gefordert

Nach einem Mordanschlag auf einen Hells-Angels-Boss stehen nun auch Mutter und Schwestern des Auftraggebers vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft sieht sie als Helferinnen.
Im Zusammenhang mit einem versuchten Mord an einem Rockerboss im Jahr 2018 hat die Staatsanwaltschaft Hamburg Haftstrafen für die Mutter und zwei Schwestern des bereits verurteilten Auftraggebers beantragt. Die drei Frauen im Alter von 57, 37 und 36 Jahren sollen laut Anklage an der Vorbereitung des Angriffs beteiligt gewesen sein.
Der Anschlag ereignete sich in der Nacht zum 27. August 2018 am Millerntorplatz auf St. Pauli. Damals feuerte der Beifahrer eines Autos mehrere Schüsse auf den 38-jährigen Hells Angel ab, der in einem Bentley saß. Das Opfer überlebte schwer verletzt und ist seither querschnittsgelähmt.
Unterstützung bei Suche und Flucht
Bereits 2020 war der Haupttäter und Auftraggeber, ein Mitglied der aufgelösten Rockergruppe Mongols, zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Auch der Schütze, der Vater und die damalige Freundin des Auftraggebers, die das Tatfahrzeug steuerte, erhielten langjährige Freiheitsstrafen. Der Tat lag laut Ermittlungen eine persönliche Fehde zwischen Mongols und Hells Angels zugrunde.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Mutter und der älteren Tochter vor, aktiv nach dem Rocker gesucht und dabei in telefonischem Kontakt mit der jüngeren Tochter gestanden zu haben. Nach dem Angriff habe Letztere das Tatfahrzeug in der Tiefgarage ihres Wohnhauses versteckt.
Die Anklagebehörde fordert für die Mutter eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten. Die ältere Tochter soll drei Jahre und zehn Monate, die jüngere zwei Jahre und vier Monate ins Gefängnis. Ein Urteil steht noch aus; der Prozess am Landgericht Hamburg läuft seit April 2024.
- Nachrichtenagentur dpa
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