Wann jetzt Sperrungen drohen Bahn verschiebt Sanierungen auf wichtigen Nordstrecken

Die Generalsanierung soll die Bahn pünktlicher machen. Doch bereits geplante Projekte sollen jetzt verschoben werden. Was das für Pendler im Norden bedeutet.
Die Deutsche Bahn will ihre Generalsanierung stark befahrener Strecken bis 2035 strecken – vier Jahre länger als bisher geplant. Besonders für Pendler im Norden bedeutet das: auf dringend benötigte Modernisierungen müssen sie länger warten.
So soll etwa die Strecke von Hamburg nach Lübeck erst 2028 statt wie geplant 2027 saniert werden. Die Verbindung zwischen Flensburg und der Hansestadt ist nun sogar erst für 2035 vorgesehen – als letzter Abschnitt im gesamten Programm.
Die umfassende Sanierung hatte die Bahn 2023 mit der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim begonnen. In diesem Jahr folgt unter anderem der Korridor Hamburg–Berlin. Während der Bauarbeiten sollen die betroffenen Strecken jeweils vollständig gesperrt werden, um die Modernisierung zügig umzusetzen.
Deutsche Bahn: Neuer Zeitrahmen bis 2035
Ursprünglich sollten alle Maßnahmen bis 2031 abgeschlossen sein. Doch auf einem Branchenforum schlug der bundeseigene Konzern nun vor, den Zeitplan auf 2035 auszudehnen. "Ziel des Branchenforums ist die Erarbeitung eines angepassten Vorschlags für eine zeitliche Streckung der Korridorsanierungen bis 2035", teilte die Deutsche Bahn mit. Ein finales Konzept soll nach einem weiteren Treffen im Juli gemeinsam mit der Bundesregierung beschlossen werden.
Laut Teilnehmerkreisen bleibt es bis 2026 bei den bisherigen Planungen. Ab 2027 sind erste Verschiebungen vorgesehen. Dazu zählt auch die Strecke Frankfurt–Heidelberg, deren Sanierung von 2027 auf 2030 verschoben werden soll.
Für 2028 sind statt neun nur noch vier Sanierungen geplant. Die betroffenen Abschnitte sind Würzburg–Ansbach–Treuchtlingen (neu: 2029), Aachen–Köln (2029), Forbach–Ludwigshafen (2029), Minden–Wunstorf (2034) und Weddel–Magdeburg (2032).
Kritik von Güterverkehr und Politik
Kritik am ursprünglichen Zeitplan kam vor allem aus dem Güterverkehr. Wettbewerber monierten unzureichend geplante Umleitungsstrecken und einen zu ambitionierten Ablauf. Auch in der Politik gibt es Vorbehalte. Die Union äußerte sich bereits in der Vergangenheit skeptisch. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht eine mögliche Anpassung der Strategie ausdrücklich vor.
Mit dem Großprojekt will die Bahn rund 40 Streckenkorridore modernisieren und für den digitalen Zugbetrieb vorbereiten. Ziel ist eine deutlich bessere Pünktlichkeit im Fernverkehr. Nach Abschluss der Arbeiten sollen die Strecken mindestens fünf Jahre baustellenfrei bleiben.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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