Kampf gegen Amazon Fielmann stellt sich neu auf – und rückt von Brillen ab
Fielmann will sein Geschäft neu ausrichten. Künftig liegt der Fokus des Hamburger Traditionsoptikers auf den USA. In Europa soll es nicht mehr nur um Brillen gehen.
Deutschlands größte Optikerkette Fielmann plant eine große Expansion in die USA. Firmenchef Marc Fielmann kündigte an, den Umsatz dort langfristig auf mehr als eine Milliarde Dollar steigern zu wollen. "Wir wollen massiv in den USA wachsen", sagte der 35-Jährige der Wochenzeitung "Die Zeit". Aktuell liege der Umsatz der Firma auf dem US-Markt bei rund 300 Millionen Dollar.
Auf der Hauptversammlung am 10. Juli stellte Marc Fielmann erstmals seine neue "Vision 2035" vor. Ein zentraler Baustein des Konzepts: Die Filialen in Europa sollen verstärkt auf Hörgeräte setzen. Damit will das Unternehmen auch die rund 50 Millionen Menschen in Europa erreichen, die zwar ein Hörgerät bräuchten, bislang aber keines tragen. Für viele sei das nach wie vor "eine Überwindung".
Fielmann will in die Gesundheitsversorgung einsteigen
Neben Brillen und Hörgeräten hat Fielmann noch ein weiteres Ziel: Der Optiker will "deutlich tiefer in die Gesundheitsversorgung einsteigen", wie Marc Fielmann sagte.
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Besonders am Herzen liege ihm der Aufbau einer europaweiten Plattform, über die Patienten schnell Augenarzttermine buchen können. "Bislang ist es oft sehr mühselig, einen Termin zu bekommen. Das kann so nicht bleiben", sagte er. Für ihn sei das "das emotionalste, disruptivste und spannendste Thema".
Gelassen reagiert der Fielmann-Chef dagegen auf die neue Konkurrenz durch Amazon. Der US-Internetriese verkauft seit diesem Jahr ebenfalls Brillen online. Fielmann zeigte sich davon wenig beeindruckt: "Ich habe von Amazon bisher nichts gesehen, wo ich gesagt habe: Tolle Idee, Mensch, so muss man das machen!" Er sei "fast ein bisschen enttäuscht über die fehlenden Innovationen".
- Die Zeit: Vorabmeldung vom 10. Juli 2025 (per Mail)
