Nach dubiosen Äußerungen Skandal-Sänger Xavier Naidoo spielt zwei Hamburg-Konzerte

Xavier Naidoo kehrt nach sechs Jahren Auszeit auf die Bühne zurück. Trotz seines fragwürdigen Rufes sind einige Konzerte bereits ausverkauft – auch in Hamburg ist die Nachfrage hoch.
"Dieser Weg wird kein leichter sein – dieser Weg wird steinig und schwer": Dass dieser Songtext mal sehr gut zum Verlauf seiner Karriere passen wird, das hat Xavier Naidoo bei der Veröffentlichung des Songs im Jahr 2005 wohl noch nicht geahnt. Der umstrittene und für dubiose Äußerungen bekannt gewordene Sänger hat sein musikalisches Comeback angekündigt.
Der 53-Jährige wird im Rahmen seiner "Bei meiner Seele"-Tour für zwei Konzerte nach Hamburg kommen: Am 14. und 15. Januar wird er in der Barclays Arena auftreten. Wie Veranstalter Live Nation berichten, wurden mehr als 150.000 Tickets für seine Deutschlandtour verkauft – die ersten beiden Shows in Köln Mitte Dezember sind bereits ausverkauft, auch in der Hansestadt sei die Nachfrage "überwältigend".
Xavier Naidoo leugnete die Corona-Pandemie
"Wo willst du hin?", so lautet nicht nur der Songtitel seines bekannten Songs aus dem Jahr 2002 – diese Frage haben sich sicherlich auch einige Fans gestellt, als der Sänger in die Tiefen der Verschwörungstheoretiker-Szene abgetaucht ist.
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Vor allem während der Corona-Pandemie gerieten seine zweifelhaften Weltsichten in die Öffentlichkeit: Er leugnete die Pandemie und verbreitete Theorien der rechtsextremen Gruppierung QAnon, trat bei den Querdenkern auf.
Doch auch schon vor der Pandemie driftete der gebürtige Mannheimer in zwielichtige Sphären ab: Er sympathisierte mit Reichsbürgern, äußerte sich antisemitisch, leugnete sogar den Holocaust. In einem Interview bezeichnete er sich selbst als "Rassist, aber ohne Ansehen der Hautfarbe".
Jüdischer Verein fordert Absage der Konzerte
Nicht ohne Grund fordert der jüdisch-deutsche Verein "Werteinitiative" die Absage der ersten Konzerte in Köln – in einem offenen Brief vom 09. Juli wenden sie sich an die Veranstalter: Xavier Naidoo dürfe keine Bühne geboten werden.
"Diese Entscheidung verharmlost Judenhass und stellt einen Schlag ins Gesicht derer da, die sich in Deutschland tagtäglich gegen Antisemitismus engagieren", heißt es weiter. Live Nation wehrte sich laut "Deutschlandfunk" gegen die Vorwürfe – Naidoo habe sich ja bereits im April 2022 für die Aussagen entschuldigt, deshalb gebe es "keinen ernsthaften Grund, ihm eine zweite Chance zu verweigern."
Tickets kosten zwischen 79 und 220 Euro
Für die erste Show in Hamburg sind nur noch wenige Tickets erhältlich – für sein zweites Konzert am Tag danach gibt es noch viele Karten unter ticketmaster.de. Der Preis variiert je nach Platzwahl von 79 bis 220 Euro.
Sechs Jahre lang stand der Sänger nicht auf der Bühne: Ob auch sein Song "Alles kann besser werden" aus dem Jahr 2009 auf Xavier Naidoos Karriere zutrifft, wird sich zeigen.
- Mitteilung von Live Nation am 16. Juli
- Vorherige Berichterstattung von t-online
- ticketmaster.de: "Xavier Naidoo"
- deutschlandfunk.de: "Kritik an Comeback von Xavier Naidoo"
- www.wdr.de: "Xavier Naidoo: Verzeihung, dürfte ich ein Comeback geben?"
- werteinitiative.de: "Offener Brief: Keine Bühne für Antisemitismus"