hamburg.t-online - Nachrichten für Hamburg
Such Icon
hamburg.t-online - Nachrichten für Hamburg
Such IconE-Mail IconMenü Icon


Hamburg

Lieferando in Hamburg: Alle Fahrer rausgeworfen – das steckt dahinter


Deutschlandweit 2.000 Fahrer gefeuert
Kahlschlag bei Lieferando: So hart trifft es die Hamburger Fahrer


17.07.2025 - 17:33 UhrLesedauer: 2 Min.
Lieferando-Fahrer in Hamburg (Symbolfoto): Das Unternehmen plant in der Hansestadt einen Kahlschlag.Vergrößern des Bildes
Lieferando-Fahrer in Hamburg (Symbolfoto): Das Unternehmen plant in der Hansestadt einen Kahlschlag. (Quelle: IMAGO/imago)
News folgen

Radikaler Schritt bei Lieferando: Während in anderen Städten nur teilweise Fahrer gekündigt werden, werden in Hamburg alle Fahrer durch Subunternehmer ersetzt.

Der Essens-Lieferdienst Lieferando stellt in Hamburg komplett auf Subunternehmen um und tauscht damit alle eigenen Fahrer aus. Bundesweit will das Unternehmen ab Jahresende rund 2.000 Fahrerinnen und Fahrer entlassen – das entspricht etwa 20 Prozent der gesamten Flotte.

Loading...

"Die Wettbewerbslandschaft und der Markt ändern sich immer rasanter und tiefgreifender", sagte Deutschlandchef Lennard Neubauer der Deutschen Presse-Agentur. "Kunden erwarten zuverlässigen Service und kurze Bestellzeiten." Mancherorts könne dies mit den derzeitigen Strukturen nicht ausreichend sichergestellt werden.

Hamburg ist ein Sonderfall bei den Kürzungsplänen von Lieferando

"Hamburg ist in der Tat eine Ausnahme", bestätigte ein Lieferando-Sprecher t-online am Donnerstag. Alle bisherigen Lieferando-Fahrer sollen an der Elbe durch Mitarbeiter von Subunternehmen ersetzt werden. Für Kunden in Hamburg ändere sich jedoch nichts – sie könnten weiterhin "einschränkungsfrei über Lieferando bestellen", so der Sprecher.

In anderen Großstädten setzt Lieferando dagegen auf eine deutlich weniger radikale Strategie: Die eigene Tochter Takeaway Express werde weiterhin "alle oder den größten Anteil" der Auslieferungen übernehmen. Neue Flottenpartner würden "in der Regel Randbezirke übernehmen", während sich das Unternehmen auf "nachfrageintensive Gebiete" konzentriere.

Insgesamt sollen andere Flottenpartner bis Ende des Jahres nur fünf Prozent aller Auslieferungen übernehmen, verteilt über 30 Prozent der Städte mit Lieferando-Service. In kleineren Märkten wie Wiesbaden, Lübeck oder Bochum arbeitet das Unternehmen künftig mit spezialisierten Logistik-Unternehmen zusammen.

"Für die meisten unserer Logistikstädte sind gar keine weiteren Flottenpartner geplant", erklärte der Sprecher. Klar sei jedoch, dass einige kleinere Städte komplett umgestellt werden müssten.

Gewerkschaft empört über Stellenabbau

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) reagierte empört auf die Pläne. "Wir sind fassungslos, das ist eine absolute Katastrophe", sagte NGG-Referatsleiter Mark Baumeister. "Lieferando gibt die Verantwortung für Beschäftigte ab, das können wir nicht gutheißen."

Lieferando hatte bisher seine Fahrer meist direkt über die Tochter Takeaway Express beschäftigt – anders als Konkurrenten wie Uber Eats und Wolt, die oft mit Selbstständigen arbeiten. Arbeitnehmervertreter kritisieren in der Branche ausbeuterische Verhältnisse und weit verbreitete Scheinselbstständigkeit.

Über die Maßnahmen sollte am Nachmittag der Gesamtbetriebsrat informiert werden. "Die Verhandlungen über einen Sozialplan sollen bei der Schwestergesellschaft so schnell wie möglich beginnen", betonte Lieferandos Deutschland-Chef Neubauer. Ziel sei, den Prozess bis zum Jahresende, spätestens im ersten Quartal 2026 abzuschließen.

Das Unternehmen versicherte, einen "strengen Auswahlprozess" für die Subunternehmen zu führen, um zu gewährleisten, dass die Rider dort fest angestellt sind und entsprechend bezahlt werden. Das Konzept wurde bereits in Berlin getestet.

Verwendete Quellen
  • Antworten eines Sprechers von Lieferando auf Anfrage
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...




Telekom