Armut in der Hansestadt Jeder fünfte Hamburger kann sich keinen Urlaub leisten

Die Sommerferien haben begonnen, doch nicht alle können verreisen. Laut aktueller Statistik ist für 18,5 Prozent der Hamburger Haushalte eine einwöchige Urlaubsreise finanziell nicht machbar.
Fast jeder fünfte Hamburger Haushalt kann sich keinen einwöchigen Urlaub leisten. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Bundesamts für Statistik auf Grundlage einer EU-weiten Umfrage aus dem vergangenen Jahr. Für 18,5 Prozent der Haushalte in der Hansestadt ist eine Urlaubswoche unerschwinglich.
Hamburg steht im bundesweiten Vergleich noch vergleichsweise gut da. Mit 18,5 Prozent liegt die Stadt auf Platz vier im Länderranking. Der Bundesdurchschnitt beträgt 21 Prozent. Die wenigsten Probleme haben Haushalte in Bayern, wo nur 14,2 Prozent keine Urlaubsreise finanzieren können. Am schwersten fällt es Haushalten in Bremen mit 34,2 Prozent.
Alleinerziehende besonders oft betroffen
Deutschlandweit leiden vor allem Alleinerziehende unter finanziellen Einschränkungen. Für Hamburg liegen hierzu keine spezifischen Zahlen vor, da diese aufgrund der Stichprobengröße nur für die sechs bevölkerungsreichsten Bundesländer erhoben wurden. In Rheinland-Pfalz erreicht der Wert bei Alleinerziehenden 55,7 Prozent, in Bayern sind es 30 Prozent.
Haushalte mit mehreren Erwachsenen sind dagegen seltener betroffen. Bei Familien mit Kindern liegt der Anteil bei 15,8 Prozent, bei Mehrpersonenhaushalten ohne Kinder bei 12,5 Prozent.
Die Frage nach dem einwöchigen Urlaub wird europaweit gestellt und dient als Kriterium zur Messung materieller und sozialer Entbehrung. Auch Urlaub bei Freunden, Verwandten oder in einer eigenen Ferienunterkunft zählt dabei als Urlaub. Im europäischen Vergleich steht Deutschland insgesamt gut da. In Rumänien können sich 59 Prozent keine Reise leisten, in Griechenland 46 Prozent und in Bulgarien 41 Prozent.
- Nachrichtenagentur dpa
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