Wegen Rolling-Stones-Affäre Hamburgs Ex-Bezirksamtschef im November vor Gericht

Er soll den Rolling Stones den Hamburger Stadtpark für ein Konzert für erheblich weniger Geld als üblich überlassen und dafür Freitickets verlangt haben. Dafür muss der Ex-Bezirksamtschef nun vor Gericht.
Gut vier Jahre nach dem Konzert der Rolling Stones im Hamburger Stadtpark muss sich der damalige Leiter der Genehmigungsbehörde vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen den früheren Bezirksamtsleiter von Hamburg-Nord, Harald Rösler (SPD), und drei weitere Angeklagte werde am 10. November vor dem Landgericht beginnen, teilte eine Gerichtssprecherin am Mittwoch mit.
Es seien zwölf Verhandlungstermine bis zum 25. Januar geplant. Zuvor hatte der Sender NDR 90,3 berichtet. Zu dem Rolling-Stones-Konzert am 9. September 2017 – Auftakt der damaligen "No Filter"-Europatournee – waren mehr als 80.000 Fans in den Stadtpark gekommen.
Die Staatsanwaltschaft hatte im März vergangenen Jahres Anklage erhoben. Sie wirft Rösler vor, bei der Genehmigung des Konzerts vom Veranstalter 300 Kaufkarten und 100 Freikarten verlangt und diesem das Gelände im Gegenzug zu erheblich geringeren Gebühren als üblich zur Nutzung überlassen zu haben.
Hamburg: Rösler drohen bis zu fünf Jahre Haft
Ebenfalls angeklagt wurden der stellvertretende Bezirksamtsleiter und zwei Verantwortliche der Konzertproduktionsgesellschaft. Rösler soll sich wegen Bestechlichkeit, Vorteilsgewährung und Bestechung sowie Untreue im besonders schweren Fall verantworten.
Sollte Rösler verurteilt werden, drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft und der Verlust seiner Pensionsansprüche, wie der NDR berichtet. Rösler ist seit 2018 im altersbedingten Ruhestand.
- Nachrichtenagentur dpa
- "NDR.de": "Rolling-Stones-Affäre: Rösler ab Mitte November vor Gericht"