Beliebter Berufswunsch Immer mehr Bewerber bei der Hamburger Polizei

Die Polizei Hamburg hat trotz aller Kritik an Einsätzen und Angriffen auf Beamte kaum Nachwuchssorgen. Immer mehr bewerben sich für eine Karriere bei der Polizei – doch nicht alle sind auch geeignet.
Die Zahl der Bewerber für einen Ausbildungsplatz bei der Polizei ist in Hamburg im Zehn-Jahres-Vergleich deutlich gestiegen. In diesem Jahr seien für den mittleren und den gehobenen Dienst fast 5.200 Bewerbungen eingegangen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. 2010 seien es nur knapp 4.000 gewesen. Gleichzeitig kletterte die Zahl der Neueinstellungen von rund 200 auf 500 Auszubildende und Studierende.
Das Interesse ist hoch trotz Berichten über Gewalttaten gegen Polizisten wie etwa bei den Krawallen in Stuttgart oder Frankfurt. "Der Polizeiberuf bietet mit seinen zahlreichen unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen einen vielseitigen und abwechslungsreichen Dienstalltag", sagt der Polizeisprecher zu den Gründen, warum der Beruf so viele Bewerber anzieht.
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"Ferner ist zu beachten, dass das Berufsbeamtentum mit der einhergehenden Sicherheit des Arbeitsplatzes sowie die gerade in Zeiten der Corona-Pandemie deutlich hervorgehobene Systemrelevanz der Polizei bei der Berufswahl junger Menschen Berücksichtigung finden dürften."
Nicht alle Bewerber erfüllen Anforderungen
Voraussetzung für eine Laufbahn im gehobenen Dienst ist das Abitur oder Fachabitur. Einen solchen Abschluss hatten in der Hansestadt 2019 auch 73 Prozent der Eingestellten im mittleren Dienst. Das Einstellungs- und Auswahlverfahren der Polizei Hamburg besteht unter anderem aus Diktat, Tests zu Mathematik und logischem Denken, Sportprüfungen und einem Vorstellungsgespräch.
Für den gehobenen Dienst kommt noch ein Rollenspiel hinzu. "Erfahrungsgemäß haben Bewerber unabhängig vom gewünschten Laufbahnabschnitt die größten Schwierigkeiten im Diktat", sagte der Sprecher.
- Nachrichtenagentur dpa