Schockanruf mit Enkeltrick Seniorin um 20.000 Euro gebracht – Verdächtiger ermittelt
Die Polizei Hamburg hat seit Februar mit einem Foto nach einem mutmaßlichen Enkeltrick-Betrüger gesucht. Nun wurde der Mann identifiziert.
Im Dezember vergangenen Jahres hat ein Mann mit einem sogenannten Schockanruf am Siemersplatz rund 20.000 Euro erbeutet. Seit Februar suchte die Polizei Hamburg mit einem Foto nach dem Tatverdächtigen.
Am Donnerstag, fast zehn Monate später, teilten die Beamten schließlich mit: "Der gesuchte mutmaßliche Abholer gilt aufgrund der weiteren Ermittlungen inzwischen als identifiziert." Der Tatverdächtige sei ein Pole, der zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alt gewesen ist. Derzeit halte er sich im Ausland auf. Gegen ihn wird weiter ermittelt.
Das 87-jährige Opfer aus Eimsbüttel war im Dezember von einer weinenden Frau angerufen worden, die die Seniorin für ihre Enkelin gehalten hatte. Die ältere Dame habe den Telefonhörer an ihre zufällig auch anwesende, 63-jährige Tochter und Mutter der Enkelin übergeben. Das weitere Gespräch habe dann ein angeblicher Polizist fortgeführt, der behauptete, die junge Frau habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und müsse deshalb in Untersuchungshaft.
Hamburg: Bei der Übergabe kamen der Betrogenen doch Zweifel
Gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von knapp 30.000 Euro könne diese Inhaftierung jedoch abgewendet werden. Die 63-Jährige habe gesagt, sie könne nur knapp 20.000 Euro aufbringen. Diese Teilzahlung sei dann nach einer angeblichen Rücksprache mit dem zuständigen Staatsanwalt akzeptiert.
Die Frau sei dann gemeinsam mit dem Ehemann zur Bank und habe das Geld abgehoben. Beim Treffen mit einem angeblichen Mitarbeiter der Steuerkasse auf dem Siemersplatz seien den Eheleuten dann doch Zweifel gekommen. In dem Moment soll der Abholer dem Mann den Umschlag mit dem Geld aus der Hand gerissen und zu einem Komplizen geflüchtet sein, der in einem Auto mit ausländischem Kennzeichen gewartet habe.
- Polizei Hamburg: Mitteilung vom 03. Februar 2022
- presseportal.de: Pressemitteilung der Polizei Hamburg vom 30. November 2022