Illegale Müllkippe in Norderstedt Ehemaligem Geschäftsführer wird der Prozess gemacht
Seit Jahren lagern circa 15.000 Kubikmeter Müll illegal in Norderstedt. Zwei Personen müssen sich nun vor dem Amtsgericht Norderstedt verantworten.
Vor dem Amtsgericht Norderstedt startete am Dienstag der Prozess um einen Müllberg in der Stadt im Süden Schleswig-Holsteins, auf dem umweltschädliche Stoffe in großen Mengen illegal endgelagert worden sein sollen. Die Staatsanwaltschaft Kiel hat deswegen den ehemaligen Geschäftsführer sowie die frühere Betreiberin eines Transport- und Entsorgungsunternehmens angeklagt. Ihnen werden unerlaubter Umgang mit Abfällen und unerlaubtes Betreiben von Anlagen jeweils in einem besonders schweren Fall vorgeworfen.
Die Angeklagten sollen auf ein etwa 5000 Quadratmeter großes und weitgehend unversiegeltes Gewerbegrundstück erhebliche Mengen Abfall zur faktischen Endlagerung gebracht haben. Der Müllberg erreichte demnach teilweise Höhen von etwa sechs Metern; das Volumen schätzten Experten auf 15.000 Kubikmeter. Deponiert wurden den Angaben zufolge auch asbesthaltige Abfälle, künstliche Mineralfasern, Dachpappen und Bauschutt mit gefährlichen Bestandteilen. Im Falle einer Verurteilung drohen mehrjährige Haftstrafen.
Die Räumung der Müllkippe ist in Planung
Lange Zeit waren sich das Land Niedersachsen und die Stadt Norderstedt uneins, wie mit dem Unrat umzugehen ist. Schließlich kaufte die Stadt das Grundstück bei einer Zwangsversteigerung diesen Sommer. Wie der NDR berichtet, soll die Müllkippe professionell geräumt werden. Etwa 3,8 Millionen Euro sind hierfür angesetzt. Der anschließende Verkauf des Grundstücks soll das Vorhaben letztlich zu Teilen refinanzieren.
- Nachrichtenagentur dpa
- NDR.de: "'Müllberg von Norderstedt': Prozessauftakt gegen Deponiebetreiber"