Ausflugstipp ab Hamburg Maritime Magie: Romantische Leuchttürme an der Küste

Die schleswig-holsteinische Küste beherbergt rund 60 Leuchttürme. Vom ältesten deutschen Leuchtturm in Lübeck bis zum einzigen reetgedeckten Leuchtturm der Welt auf Hallig Oland gibt es viel zu entdecken.
Rot-weiß gestreift stehen sie oft am Wasser und leiten Seemannsleute zum Ufer: Etwa 60 Leuchttürme lassen sich entlang der schleswig-holsteinischen Nord- und Ostseeküste finden. Einige können von Hamburg aus besichtigt werden und bieten sich bei schönem Wetter als Osterausflug an. Außerdem gibt es unter ihnen einige Besonderheiten.
In Lübeck steht der Großvater der Leuchttürme
Er ist der älteste Leuchtturm in ganz Deutschland. Der 31 Meter große Leuchtturm im Ostseebad Lübeck-Travemünde wurde im Jahr 1539 erbaut. Der Leuchtturm ist nicht mehr in Betrieb, beherbergt aber ein maritimes Museum mit acht Etagen.
Besucher sehen dort Modelle von Feuerschiffen und Fotos zur Leuchtturmgeschichte. Nach 142 Stufen erreicht man die funktionsfähige Lichtanlage mit 1000-Watt-Lampen und eine Galerie mit weitem Blick über den Hafen, die Altstadt und die Lübecker Bucht bis nach Grömitz.
Weil der Neubau des Hotelhochhauses "Maritim" das Licht des alten Leuchtturms von See aus verdeckte, wurde dieser 1972 außer Betrieb genommen. Sein Nachfolger steht heute auf dem Dach des Hotels "Maritim": Mit 114 Metern ist es das höchste Leuchtfeuer Europas.
Auf Sylt: Deutschlands nördlichster Leuchtturm
Auf der Insel Sylt stehen insgesamt fünf Leuchttürme. Einer davon ist der Leuchtturm List-West, der zeitgleich mit List-Ost Mitte des 18. Jahrhunderts – damals noch unter dänischer Regierung – erbaut wurde. Ersterer von beiden ist der nördlichste Leuchtturm Deutschlands. Beide Leuchttürme sind nach wie vor in Betrieb, können aber nicht besichtigt werden.

Leuchtturm
Leuchttürme senden ein starkes, oft blinkendes Licht aus, das Schiffen bei Dunkelheit und Sturm Orientierung gibt und vor Gefahren wie Riffen oder Sandbänken warnt. Jedes Leuchtfeuer hat ein einzigartiges Signal, mit dem Seeleute den Standort erkennen können. Außerdem warnen auch vor bestimmten Gefahren an der Küste, wie Riffen und Sandbänken.
Schon aus großer Entfernung sind die beiden "Zwillingstürme" am Lister Ellenbogen zu erkennen. Mit ihren markanten rot-weißen Anstrichen dienen sie nach wie vor tagsüber als auffällige Landmarken und nachts als verlässliche Orientierungspunkte für die Schifffahrt.
150 Jahre Amrumer Leuchtturm
In diesem Jahr feiert ein Leuchtturm in Schleswig-Holstein Geburtstag. 150 Kerzen brennen auf dem Kuchen des großen "Amrumers". Der Amrumer Leuchtturm wurde im Jahre 1875 in Betrieb genommen und ist mit beinahe 42 Metern der höchste begehbare Turm an der Nordseeküste.
Um auf die Aussichtsplattform zu gelangen, müssen Besucher insgesamt 297 Stufen erklimmen. Der Eintritt zum Amrumer Leuchtturm beträgt einen Euro. Auf der nordfriesischen Insel gibt es neben diesem großen, aktiven Leuchtturm zwei weitere kleinere Leuchtfeuer, die nicht mehr aktiv sind.
Mini-Leuchtturm auf Hallig Oland
Neben dem großen Amrumer wirkt ein anderer Turm eher wie ein Wohnhaus. Der Leuchtturm von Hallig Oland ist auf den ersten Blick leicht zu übersehen. Mit rotem Klinker, Reetdach und nur 7,45 Metern Höhe fügt sich der Turm unauffällig in die Warftbebauung ein. Nur die Laterne an der Nordseite verrät ihn.
Der Leuchtturm auf Hallig Oland ist der einzige reetgedeckte Leuchtturm der Welt. Das bedeutet, dass sein Dach aus Schilfrohr besteht, was selten ist, da fast alle anderen Türme aus Metall oder Stein gefertigt sind. Der kleine Turm weist den Weg zwischen Dagebüll und Föhr. Früher diente dazu ein Gaslicht. 1955 wurde von Gasfeuer auf elektrischen Betrieb umgestellt.
- amrum.de: "Amrumer Leuchtturm"
- crownlinespain.com: "Wozu dient ein Leuchtturm und warum sind sie so wichtig?"
- leuchtturm-travemuende.de: "Ältester Leuchtturm Deutschlands"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- sylt.de: "Der Lister Ellenbogen"