Sylter Lokal schließt endgültig "Das war wie im Bürgerkrieg, da flogen die Flaschen"
Die Entscheidung ist getroffen, das "Cropino" auf Sylt muss dichtmachen. Laut den Betreibern sind auch die Punks daran schuld.
Die Schließungswelle auf der Nordseeinsel Sylt geht weiter: Zum Ende des Jahres schließt nun auch das "Cropino" in Westerland. Bereits im Sommer erwogen die Betreiber Mickey und Robin Schreiber, das Lokal zu schließen. Jetzt ziehen sie endgültig die Reißleine.
Die Brüder hatten das Restaurant vor drei Jahren eröffnet. Dann kamen Corona-Pandemie und Lockdowns. "Das war von Anfang an nur eine Katastrophe: Corona, Baustellen vor der Tür – die Straße wurde über Wochen aufgerissen – und dann noch die Punks", sagte Mickey Schreiber "shz.de".
Im Sommer waren zahlreiche Punks mit dem 9-Euro-Ticket nach Sylt gekommen und hatten ihr Protestcamp praktisch direkt vor der Tür des "Cropino" errichtet. "Das war wie im Bürgerkrieg, da flogen die Flaschen", so Schreiber in dem Interview. "Gerade nach diesem harten Winter musste man ab Juni Geld verdienen und genau dann saßen die dort – da hat man dann auch die Hasskappe auf, das war natürlich heftig für uns."
Passt das "Cropino"-Konzept nicht zu Sylt?
Auch das Konzept des Ladens scheint nicht zur Insel zu passen: "Das ist ein Konzept für junge Leute, für eine Studentenstadt oder Hamburg: In den Sommerferien mussten wir Leute wegschicken, weil wir keine Plätze hatten."
Zuletzt hatten mehrere namhafte Restaurants auf Sylt ihre Schließung angekündigt (mehr dazu lesen Sie hier). Nachdem sich die "Cropino"-Betreiber im Sommer zunächst fürs Durchhalten entschieden hatten, reiht sich ihr Lokal nun also in die Liste ein. Dennoch geht es für sie weiter: Auf der Facebook-Seite des Restaurants suchen sie bereits Unterstützung für ein neues Projekt in dem Laden in Westerland – allerdings mit neuem Konzept. Darüber hinaus haben die Schreiber-Brüder noch weitere Geschäfte, etwa einen Lieferservice in Tinnum.