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Hamburg

Tod im Fun-Parc Trittau: Eltern beschuldigen Security und Polizei


Messerattacke in Trittau
Tod nach Disco-Besuch: Familie erhebt schwere Vorwürfe


Aktualisiert am 25.04.2025 - 11:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Mandy Durke (Mutter) und Riza Yilmaz (Vater): Sie trauern um ihren Sohn – und kämpfen für Gerechtigkeit.Vergrößern des Bildes
Mandy Durke und Riza Yilmaz: Sie trauern um ihren Sohn – und kämpfen für Gerechtigkeit. (Quelle: Lenthe-Medien)
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Ein 21-Jähriger stirbt nach einem Messerangriff vor dem Fun-Parc Trittau. Die Familie fordert eine lückenlose Aufklärung – und die Schließung des Clubs.

Nach dem tödlichen Angriff auf den 21-jährigen Mirac D. in der Nacht zum 13. April in Trittau ist die Erschütterung groß. Während Polizei und Staatsanwaltschaft mit Hochdruck ermitteln, erhebt die Familie des Opfers schwere Vorwürfe gegen Sicherheitsdienst, Rettungskräfte und Polizeibeamte.

"Wir fühlen uns immer noch wie in einem Albtraum, der niemals enden will", sagte Miracs Mutter Mandy Durke der Agentur Lenthe-Medien. Ihr Sohn sei gestorben, weil niemand rechtzeitig eingegriffen habe.

Mirac D. war vor dem Fun-Parc in eine Auseinandersetzung geraten, als er seinem jüngeren Bruder beistehen wollte. Dabei soll ein Unbeteiligter ein Messer gezogen und ihn tödlich verletzt haben. Laut Familie dauerte es über 40 Minuten, bis medizinische Hilfe eintraf. "Wir waren auf uns allein gestellt", sagte sein Bruder.

Vorwürfe gegen Diskothek und Rettungsdienst

Ein Freund des Opfers berichtete, das Rettungsteam habe sich zunächst im Wagen eingeschlossen und erst nach dem Eintreffen weiterer Polizeikräfte eingegriffen. "Unser Freund verblutete im Zelt", sagte er.

Auch das Sicherheitspersonal steht in der Kritik: "Die Security griff nicht ein", so ein Augenzeuge. Ein Mitarbeiter habe lediglich gesagt: "Das passiert halt mal." Laut Polizei liegen gegen zwei Mitarbeiter Anzeigen wegen unterlassener Hilfeleistung vor.

Zudem werfen Angehörige der Polizei vor, sie zu hart behandelt zu haben. Miracs Vater, Riza Yilmaz, sei zunächst nicht zu seinem Sohn gelassen, der jüngere Bruder in Handschellen abgeführt worden. Ein Freund berichtete von Schlagstock- und Pfeffersprayeinsatz.

Polizei wertet Hinweise aus und sucht Tatwaffe

Laut Polizei kam es in der Nacht zum 13. April gegen 2 Uhr zu einem Streit zweier Gruppen, bei dem neben Mirac D. fünf weitere Personen verletzt wurden. Die Tatwaffe blieb bislang unauffindbar. Eine Mordkommission wurde eingerichtet, über 200 Hinweise sind bereits eingegangen. Polizeitaucher und Spürhunde durchsuchten mehrfach das Gelände.

Auf Anfrage von t-online erklärte die Polizeidirektion Ratzeburg, man arbeite mit einer eigens eingerichteten Ermittlungsgruppe. Aktuell würden große Mengen Videomaterial gesichtet. Zu den Vorwürfen der Angehörigen wollten sich die Ermittler zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern.

Familie lehnt Spende vom Fun-Parc Trittau ab

Der Betreiber des Fun-Parcs hatte sich wenige Tage nach dem Vorfall via Instagram "zutiefst erschüttert über die tödliche Gewalttat" gezeigt. Man habe laut eigener Darstellung "schnell und koordiniert gehandelt" und wolle künftig Metalldetektoren sowie mehr geschultes Sicherheitspersonal einsetzen.

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Außerdem kündigte der Betreiber an, die Einnahmen vom Osterwochenende der Familie des Opfers spenden zu wollen. Die Angehörigen lehnten das Angebot ab. Nach ihrer Darstellung seien die nicht ausreichenden Sicherheitskontrollen mit schuld am Tod ihres Sohnes. "Ich möchte nur erreichen, dass es Gerechtigkeit gibt", sagt Mandy Durke.

Aufklärung und Konsequenzen gefordert

Die Eltern des Opfers fordern nicht nur eine umfassende Aufklärung, sondern auch den dauerhaften Entzug der Betriebserlaubnis für den Fun-Parc Trittau. "Ich werde für die Schließung des Fun-Parcs kämpfen, und wenn es das Letzte ist, was ich tue", sagte Miracs Mutter.

Auf eine Anfrage von t-online verweist der Betreiber der Diskothek lediglich auf die Videoaufnahmen des Abends. Zu konkreten Fragen will sich Geschäftsführer Yannik Panke weder schriftlich noch am Telefon äußern.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Anfrage bei Polizeidirektion Ratzeburg
  • Anfrage beim Fun-Parc Trittau
  • Telefonat mit Yannik Panke, Geschäftsführer Fun-Parc-Trittau
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Weitere t-online-Artikel zum Thema

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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