Messerattacke in Regionalzug "Das ganze Land trauert"
Die beiden Jugendlichen, die bei Brokstedt in einem Zug getötet wurden, gingen in Neumünster zur Schule. Dort herrscht große Betroffenheit.
Nach der Messerattacke von Brokstedt hat Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien an der Schule der beiden Opfer ihre Anteilnahme ausgedrückt. "Ich bin heute hergekommen, um in erster Linie zum Ausdruck zu bringen, dass wir mit den Schülerinnen und Schülern, mit den Lehrkräften, den Sozialarbeitern, den Schulpsychologen gemeinsam trauern. Das ganze Land trauert um zwei junge Menschen, die so sinnlos Opfer eines Verbrechens geworden sind", sagte die CDU-Politikerin am Freitagmorgen im Anschluss an die Gespräche in Neumünster.
Sie habe sich davon überzeugen können, dass es an der Schule ein sehr gutes Kriseninterventionsteam gebe. Die gesamte Schulgemeinschaft, das gesamte Kollegium arbeitet nach Priens Angaben das Verbrechen gemeinsam mit der Klasse, in die die getötete Schülerin ging, und der Klasse des getöteten Jungen auf.
"Schulgemeinschaft steht zusammen"
"Aber auch die anderen Schülerinnen und Schüler sind natürlich betroffen davon, dass auf einer Bahnstrecke, die sie täglich benutzen, ein solches Verbrechen geschehen konnte." Da sei viel zu tun, sagte Prien. "Aber ich habe hier heute eine Schulgemeinschaft erlebt, die zusammensteht und die gemeinsam versucht, mit einem solchen unfassbaren Ereignis fertig zu werden."
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Die 17-Jährige und der 19-Jährige, die bei dem Angriff in einem Zug von Kiel nach Hamburg getötet wurden, kannten sich und besuchten beide die Gewerbliche Schule der Stadt Neumünster.
Bei der Messerattacke am Mittwoch wurden zudem fünf weitere Reisende teils schwer verletzt. Auf dem Bahnhof von Brokstedt wurde der Angreifer von der Polizei festgenommen, nachdem andere Fahrgäste ihn überwältigt hatten. Der 33-jährige Tatverdächtige war erst vor wenigen Tagen auf Beschluss des Landgerichts Hamburg aus der Justizvollzugsanstalt Billwerder entlassen worden, wo er wegen eines Gewaltdelikts in Untersuchungshaft saß.
- Statement von Karin Prien (CDU), Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, in Neumünster
- Nachrichtenagentur dpa