Shitstorm Klimaaktivistin Katja Diehl löscht nach Morddrohungen Twitter-Account
"Wir nehmen den Deutschen den Traum vom eigenen Auto": Für diesen Satz wünschen einige Internetnutzer der Hamburgerin Katja Diehl den Tod.
Erst kam der Shitstorm, dann Morddrohungen: Jetzt hat die Hamburger Verkehrswende-Aktivistin Katja Diehl ihren Twitteraccount gelöscht. "Ich kehre nicht zu Twitter zurück. Auch wenn viele das wieder munkeln", schrieb die Autorin und Podcasterin am Dienstag im sozialen Netzwerk Mastodon. "Was da unter #KatjaDiehl geschieht, ist ein wundervolles Finale für mich. Bye bye Kackvogel."
Auf Mastodon und in ihren Instagram-Storys teilte die Hamburgerin einige der gegen sie gerichteten Morddrohungen – auch, um sich gegen den Vorwurf zu wehren, sie habe sich die Drohungen nur ausgedacht, um Aufmerksamkeit zu erzielen. "WAS zur Hölle treibt Menschen um, Frauen immer wieder anzudichten, sie würden sich Bedrohungen 'for fame' ausdenken?", schrieb sie auf Mastodon.
Hamburger Aktivistin Katja Diehl schaltet Anwalt ein
Sie habe einen Anwalt eingeschaltet, so Diehl weiter. "Da einige mit Klarnamen erfolgten, kann das sogar erfolgreich werden, die Herren ausfindig zu machen." Die Aktivistin zeigte sich frustriert über die Rechtslage bei Hass im Netz: Als Bedrohte stehe man immer alleine in der Pflicht, "alles lesen zu müssen und dann online bei der Polizei in ein Dokument einzupflegen", schrieb sie bei Mastodon. "Unfassbar."
Angesichts der Drohungen werde bei ihrem nächsten öffentlichen Vortrag am Mittwoch Security im Raum sein. "Willkommen in meinem neuen Leben", schrieb Diehl dazu.
Ausgelöst hatte den Shitstorm eine Äußerung der Aktivistin bei einer Veranstaltung der Klima-Bewegung "Fridays For Future" in Lübeck. "Wir nehmen den Deutschen den Traum vom eigenen Auto und vom Eigenheim. Dessen müssen wir uns bewusst sein", hatte sie dort gesagt. Das hatte vor allem auf Twitter für Empörung gesorgt.
- norden.social: Mastodon-Beiträge von Katja Diehl