Blockade am Hamburger Hafen Polizei schneidet Klimaaktivisten aus der Fahrbahn
Aktivisten der "Letzten Generation" haben sich auf einer wichtigen Verkehrsader in Hamburg festgeklebt. Die Polizei rückt mit schwerem Gerät an.
Um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen, blockieren Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" am Donnerstagmorgen die Köhlbrandbrücke: Gegen 8.30 Uhr haben sich insgesamt sechs Personen mit Sprühkleber festgeklebt, wie ein Reporter vor Ort berichtet. Es kommt zu erheblichen Verkehrseinschränkungen. Mittlerweile nutzt die Polizei schweres Gerät, um festgeklebte Personen aus der Fahrbahn heraus zu schneiden.
Durch die Protestaktion ist die Fahrbahn auf Höhe Breslauer Straße in beide Richtungen gesperrt, wie ein Polizeisprecher t-online sagte. Die technische Hundertschaft der Polizei Hamburg sei mit Kreissägen angerückt. Die Fahrbahn soll den Angaben zufolge unmittelbar nach dem Einsatz ausgebessert werden, damit der Verkehr wieder fließen könne. Möglicherweise nutzen die Aktivisten ein Quarzsand-Gemisch, das sich nicht so einfach lösen lasse, sagte der Sprecher.
"Letzte Generation" in Hamburg: Autofahrer verhindert Ankleben
In Richtung Hafen läuft der Verkehr den Angaben zufolge einspurig. Ein Aktivist sei von einem Autofahrer von der Straße gerissen worden, daher habe er sich nicht festkleben können, berichtet der Reporter weiter.
Ein Aktivist, der die Hafenbrücke am Donnerstag mit blockiert, sagte: "Das Festhalten an fossilen Energien führt uns zwangsläufig in den Klimakollaps. Wir können noch so hohe Deiche bauen, spätestens wenn Nahrung und Trinkwasser knapp werden, holt uns die Realität ein. Entweder wir ziehen jetzt die Notbremse und schaffen die Kehrtwende, oder die Wucht der Klimakatastrophe zwingt uns zum Stillstand – dann aber endgültig und ohne Chance auf Umkehr."
Die Polizei ist im Einsatz und wird die Aktivisten von der Straße lösen. Wie lange die Sperrung andauern wird, ist noch unklar. Die Aktion überrascht, da es erst in dieser Woche ein Treffen zwischen Vertretern der "Letzten Generation" mit den Vorsitzenden der Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen gegeben hatte. Offenbar hat dieses nicht ausgereicht, um den Protest zu beenden.
- Reporter vor Ort
- Pressemitteilung der "Letzten Generation" (per Mail)
- Telefonate mit Pressestelle der Polizei Hamburg