"Fehlerhafte Durchsage" Sandhausen entschuldigt sich bei HSV-Fans
Es war ein wahrer Fußballkrimi: Die Anhänger des Hamburger SV wähnten ihren Klub schon in der 1. Bundesliga – am Ende war die Enttäuschung riesig.
Für ein paar Minuten war der Hamburger SV nach fünf Jahren zurück in der 1. Fußball-Bundesliga. In Sandhausen, wo der HSV gerade sein letztes Saisonspiel gewonnen hatten, jubelten die Fans aus Hamburg schon – auch weil der Abpfiff in der entscheidenden Partie zwischen Regensburg und Heidenheim durchgesagt worden war. Dabei war das Spiel noch gar nicht beendet gewesen. Der SV Sandhausen entschuldigt sich nun beim HSV und seinen Anhängern, die jetzt in der Relegation gegen den VfB Stuttgart noch einmal zittern müssen.
Die Tabellenkonstellation versprach schon vor dem letzten Spieltag maximale Spannung im Aufstiegsrennen: Einen Punkt lag der HSV hinter Heidenheim auf dem dritten Rang, dem Relegationsplatz. Die Rothosen erfüllten ihre Aufgabe und gewannen 1:0 beim Tabellenletzten Sandhausen. Und Heidenheim? Das Team von Trainer Frank Schmidt lag bis in die Nachspielzeit gegen Jahn Regensburg zurück. Der HSV wäre direkt aufgestiegen und Heidenheim hätte in die Relegation gemusst. Doch innerhalb weniger Minuten drehten die Schwaben noch die Partie.
Stadionsprecher gratuliert Hamburger Gästen zu früh
Davon bekamen die Hamburger Fans in Sandhausen aber nichts mit. Sie waren nach dem Schlusspfiff schon jubelnd auf den Rasen gestürmt – auch weil der Stadionsprecher den direkten Aufstieg der Gäste zu früh durchgesagt hatte, wie in Videos zu sehen ist. Zu dem Zeitpunkt waren die Hamburger aufgestiegen. "Nach einem Zuruf ging unser Stadionsprecher fälschlicherweise davon aus, dass der HSV aufgestiegen sei", schreibt der SV Sandhausen am Montag auf seiner Webseite. "Um die Situation im Stadioninnenraum zu deeskalieren, gratulierte er den Gästen zum Aufstieg."
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Ein Fehler, der bittere Enttäuschung nach sich zog. "Der SV Sandhausen ist sich des Risikos und der Tragweite solcher Durchsagen bewusst und entschuldigt sich deshalb an dieser Stelle beim Hamburger SV und den Fans im Stadion für die fehlerhafte Durchsage."
HSV-Vorstand Jonas Bold: "Das Ding ist noch nicht zu Ende"
Sandhausens Stadionsprecher reichte dann HSV-Sportvorstand Jonas Boldt das Mikrofon, der einen Appell an die enttäuschten Fans auf dem Rasen richtete. "Das ist bitter gelaufen heute", sagte Boldt: "Leider gehört das zum Sport dazu. Bündelt alle Kräfte. Das Ding ist noch nicht zu Ende. Wenn wir das alles noch mal in die Waagschale legen nächste Woche, dann ziehen wir das halt mit einer Extra-Runde durch."
Gegen den VfB Stuttgart soll am Donnerstag und darauffolgenden Montag nun das gelingen, worum der HSV seit seinem Abstieg 2018 erbittert und bislang erfolglos kämpft: die Rückkehr in die Bundesliga.
- Eigene Recherche
- svs1916.de: "Stellungnahme zur Situation nach dem Spiel"