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Hamburg

Fehmarn: Kann der Ostsee-Stöpsel das Meer leeren? | Hamburg Urlaubsinsel


Schiefer Klotz vor Fehmarn
"Ostseestöpsel": Kann er das Meer entleeren?

Von t-online, nh

Aktualisiert am 15.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Der Ostseestöpsel von Nahem.Vergrößern des Bildes
Viele sehen ihn nur von weit weg: So sieht der Ostseestöpsel von Nahem aus. (Quelle: Tourismus Service Fehmarn/ Sina Schweyer)

Was bezweckt der schiefe Klotz vor der Urlaubsinsel Fehmarn? Laut einer alten Geschichte könnte er dazu führen, dass die ganze Ostsee leerläuft.

Wer zu lange Fernsehen schaut, bekommt viereckige Augen, isst man viel Spinat, wird man stark und wer am Ostseestöpsel zieht, entleert das Meer. Moment, was? Die Geschichten über die quadratischen Augen und die Spinat-Muskeln kennen wohl die meisten Menschen. Vom "Ostseestöpsel" hören dagegen vor allem Kinder, die schon mal auf der Insel Fehmarn zu Besuch waren. Denn dort rankt sich um einen schiefen Klotz, der aus dem Meer ragt, ein alter Mythos.

Der stöpselähnliche Klotz befindet sich rund 90 Meter vor dem Strand bei Westermarkelsdorf. Es handelt sich um einen schiefen Stahldalben mit einem elfkantigen Betonkranz. Vom Ufer aus ist er gut zu erkennen – und auch auf einigen Urlaubsfotos ist er zu sehen. Wohl auch, weil er immer wieder die Aufmerksamkeit der jüngsten Urlauber auf sich zieht, erzählt man vor allem Kindern mittlerweile eine Geschichte über ihm.

Video | Diesen Nordseeinseln droht der Untergang
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Quelle: t-online

Fehmarn: Früher strandeten Schiffe vor der Ostseeinsel

Wie eine Badewanne könne die Ostsee leerlaufen, wenn man ihren Stöpsel zieht, heißt es laut dieser Erzählung. Welcher Zweck jedoch wirklich hinter dem "Ostseestöpsel" steckt, weiß der Tourismus-Service Fehmarn. Auf seinem Blog verrät er, was es mit dem Klotz wirklich auf sich hat.

Demnach sei es früher immer wieder vorgekommen, "dass Schiffe vor der Ostseeinsel Fehmarn auf der Höhe von Westermarkelsdorf den falschen Kurs genommen haben und gestrandet sind". Sie hätten den Leuchtturm bei schlechten Sichtverhältnissen wohl für das eigentlich deutlich weiter nördlich liegende Feuerschiff Fehmarnbelt gehalten. Feuerschiffe sind ähnlich wie Leuchttürme mit einem Leuchtfeuer ausgestattet und sollen der Navigation der Seeschifffahrt dienen.

Im Jahr 1935 sollte mit dem Stranden der Schiffe endlich Schluss sein. Vor dem Strand wurde ein Pegel errichtet. Dieser sollte zum einen die Wasserstände messen und zum anderen mittels einer Leuchte das Stranden verhindern. Anfangs stand der Pegel aufrecht. Rund sieben Jahre später neigte er sich im Packeis zur linken Seite. Im Verlauf des Winters verfiel er in die Schräglage, in der er sich noch heute befindet.

Sollte der "Ostseestöpsel" gezogen werden, dürfte die Ostsee also nicht leerlaufen. Wer den Mythos in die Welt setzte – darauf weiß der Tourismus-Service Fehmarn auf Anfrage auch keine Antwort.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit dem Tourismus-Service Fehmarn am 21. August 2023
  • fehmarn.de: "Der Ostseestöpsel"
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