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Hamburg

Hamburg: Tödlicher Unfall in Groß-Flottbek – Lkw fehlte Abbiegeassistent


Unfall in Hamburg
15-Jähriger totgefahren: Lkw fehlte wichtiges Hilfsmittel

Von t-online, nh

31.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Hamburg Groß Flottbek - LKW überrollt Person - totVergrößern des Bildes
Unfallstelle an der Osdorfer Landstraße: Für den Radfahrer kam jede Hilfe zu spät. (Quelle: HamburgNews/Höfig)

Beim Abbiegen hat ein Lkw in Hamburg einen Schüler getötet. Dem Fahrzeug fehlte eine wichtige, technische Hilfe, um solche Unfälle zu verhindern.

Ein Lastwagen hat am Dienstagnachmittag während des Abbiegens auf einen Aldi-Parkplatz einen 15-jährigen Radfahrer übersehen. Der Junge kam bei dem Unfall im Hamburger Stadtteil Groß Flottbek ums Leben. Etliche Zeugen mussten von Seelsorgern betreut werden. Jetzt stellt sich heraus: Der Lastwagen, der von einem 67-Jährigen gesteuert wurde, besaß keinen Abbiegeassistenten, das bestätigte am Donnerstag die Polizei Hamburg auf Anfrage.

Bei Kollisionen mit einem Lkw sterben in Deutschland Angaben des ADAC zufolge jährlich etwa 70 Radfahrer, 665 werden schwer verletzt. Jeder Dritte dieser Unfälle sei ein Abbiegeunfall mit einem Radfahrer im toten Winkel. Abbiegeassistenten sollen das verhindern.

Abbiegeassistenten sind in Europa Pflicht

Die technischen Geräte überwachen den Bereich neben dem Lkw und warnen den Fahrer, wenn sich ein Fahrradfahrer im toten Winkel befindet. Die "General Safety Regulation" sieht deshalb auf EU-Ebene eine europaweit verpflichtende Einführung der Assistenten vor. Konkret heißt das: Neu auf den Markt kommende Lkw-Modelle mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht müssen seit 2022 ebenso wie alle neu zugelassenen Lkw ab 3,5 Tonnen ab 2024 mit solchen Systemen ausgerüstet sein.

Für ältere Lastwagen gibt es zudem ein Förderprogramm zum Nachrüsten. Für einen Abbiegeassistenten erhalten deshalb auch Besitzer älterer Lkw einen finanziellen Zuschuss.

Ob ein Abbiegeassistent das Leben des Jungen hätte retten können, steht nicht fest. Die Ermittlungen dauern derzeit an. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, stehe an der Einfahrt zum Parkplatz ein Schild, das darauf hinweise, dass Lastwagen diesen nicht befahren dürfen. Laut Hamburger Morgenpost handelt es sich dabei allerdings um kein offizielles Schild. Zudem soll die dort erlaubte Höchstgeschwindigkeit fünf km/h betragen. Ob den Fahrer des Lkw nun strafrechtliche Konsequenzen erwarten, ist noch unklar.

Verwendete Quellen
  • Telefonische Anfrage bei der Polizeidirektion Hamburg
  • adac.: "Lkw-Abbiegeassistenten im Test: So verhindern sie schwere Unfälle"
  • mopo.de: "Tödlicher Abbiegeunfall in Hamburg", (kostenpflichtig)
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