Versuchte räuberische Erpressung Mann richtet Pistole auf schlafende Kinder – Haft

Er drohte einer Bekannten mit der Entführung und dem Tod ihrer Kinder, wenn sie ihm nicht 300.000 Euro zahlt: In Hamburg ist ein 36-jähriger Mann verurteilt worden.
Weil er eine Bekannte um mehrere Hunderttausend Euro erpresst und eine Pistole auf ihre schlafenden Kinder gerichtet haben soll, hat ein Hamburger Amtsgericht einen 36-Jährigen zu drei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt. Nach Angaben eines Gerichtssprechers erging das Urteil wegen versuchter räuberischer Erpressung. Drei Monate der Strafe galten demnach wegen einer rechtstaatswidrigen langen Verfahrensdauer als vollstreckt.
Laut Anklage hatte der Beschuldigte im Dezember 2017 heimlich Fotos von den sieben und neun Jahre alten Kindern der Bekannten gemacht. Diese Fotos zeigten die in ihren Zimmern schlafenden Kinder und eine auf sie gerichtete Pistole.
Richterin spricht von hohem Maß an krimineller Energie
Die Bilder soll der Angeklagte dann Anfang 2018 zusammen mit einem anonymen Erpresserschreiben und vier Patronenhülsen in einem Kinderzimmer hinterlegt haben. Das Schreiben forderte die Mutter der Kinder zur Zahlung von 300.000 Euro innerhalb von 48 Stunden auf.
Falls die Geschädigte nicht zahlen werde, würden ihre Kinder entführt und getötet, hieß es laut Anklage in dem Drohbrief. Die Geschädigte ging auf die Forderung nicht ein, sondern alarmierte die Polizei.
Nach Angaben des Sprechers sprach die Vorsitzende Richterin von einem hohen Maß an krimineller Energie. Grund für die Strafe seien auch die anhaltenden Folgen der Tat für die Mutter der Kinder, die bis heute bewacht werde. Das Urteil entsprach der Forderung der Staatsanwaltschaft, die Verteidigung hatte Freispruch beantragt.
- Nachrichtenagentur dpa