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Hamburger Hafen: HHLA-Betriebsrat lässt kein gutes Haar am MSC-Angebot


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Hamburger Hafen
Betriebsrat lässt kein gutes Haar am MSC-Angebot


03.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Containerschiff der Reederei MSC im Hamburger Hafen (Archivbild): Der Konzern aus der Schweiz möchte sich im großen Stil am Hafenlogistiker HHLA beteiligen.Vergrößern des Bildes
Ein Containerschiff der Reederei MSC im Hamburger Hafen (Archivbild): Der Konzern aus der Schweiz möchte sich im großen Stil am Hafenlogistiker HHLA beteiligen. (Quelle: Nikito/imago-images-bilder)

Die Großreederei MSC will sich in Hamburg noch weiter etablieren und fast die Hälfte der HHLA aufkaufen. Die Belegschaft läuft Sturm gegen die Pläne.

Der Konzernbetriebsrat des Hamburger Hafenlogistikers (HHLA) kritisiert das Angebot der Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) scharf. Die Arbeitnehmervertreter haben am Freitag Stellung zu den Plänen der Stadt Hamburg bezogen, nach denen MSC künftig 49,9 Prozent der HHLA-Anteile halten könnte. Die übrigen 50,1 Prozent blieben dann in Händen der Stadt, doch die Liste der Kritikpunkte ist lang.

"Um es klar zu sagen: Die Risiken überwiegen die Chancen bei Weitem, die HHLA und die Hamburger Hafenwirtschaft werden geschädigt, Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen massiv gefährdet", sagte Christian Baranowski, der dem Konzernbetriebsrat der HHLA vorsteht. Die politische Strategie der Hansestadt sei zu kurzsichtig.

Schreckt MSC-Beteiligung andere Reeder ab?

Die Arbeitnehmervertreter halten es für falsch, sich von einem einzelnen Reederei-Konzern abhängig zu machen. Sie sehen die Gefahr, dass andere Reedereien als Kunden verprellt werden könnten und MSC die Macht am Hamburger Hafen ausnutzen könnte. "Wer sorgt schon gerne für Gewinne der eigenen Konkurrenz?", fragte Baranowski. Die HHLA-Chefin Angela Titzrath hatte bislang immer versichert, dass es zu keiner Bevorzugung kommen werde.

Auch die Mitbestimmung der Belegschaft sei in großer Gefahr. Das könne nicht nur einen negativen Einfluss auf die Einsatzbereitschaft haben, sondern auch Arbeitsplätze kosten: Etwa, weil MSC Konzernteile abwickeln oder abstoßen könnte, um eigene Servicegesellschaften zu beauftragen.

"Mitbestimmung soll ausgehebelt werden"

Nach Angaben des Konzernbetriebsrates planen die Stadt Hamburg und MSC, eine gemeinsame "Port of Hamburg Beteiligungsgesellschaft" zu gründen, die 100-prozentige Eignerin der HHLA AG sei. "Die Mitbestimmung in der HHLA soll ausgehebelt und ein Abnickeraufsichtsrat in der neuen Gesellschaft eingeführt werden", warnte Baranowski. Die HHLA verliere so ihre Unabhängigkeit. Dass die Stadt eine solche "Mitbestimmungsumgehung" fördere, sei aufs Schärfste zu verurteilen.

Noch ist der geplante Einstieg von MSC in einem frühen Stadium. Die Reederei hat nach eigenen Angaben bereits fast fünf Prozent der HHLA-Aktien an der Börse erworben. Am kommenden Montag wird die HHLA selbst eine Stellungnahme zum Angebot abgeben müssen. Dann muss die Politik entscheiden, denn noch hält die Stadt Hamburg 69 Prozent der Hafenlogistik, der Rest befindet sich im Streubesitz. Die Hamburgische Bürgerschaft muss dem Deal zustimmen, das könnte frühestens am 22. November der Fall sein. MSC bietet je HHLA-Aktie 16,75 Euro.

Das Angebot in der jetzigen Form sei nicht akzeptabel, schloss Baranowski sein Statement. Bisherige Absichtserklärungen seien wertlos: "Es gibt keine verbindlichen Zusagen und das Angebot von MSC spricht eine klare Sprache, die unsere Befürchtungen bestätigt."

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz des Konzernbetriebsrates der HHLA am 3. November 2023
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