Marschbahnstrecke Das bedeutet der Bahnstreik für Sylt-Pendler
Der Warnstreik der Lokführer legt den Bahnverkehr auf die Nordseeinsel nahezu lahm. Für Reisende von und nach Sylt gibt es nur wenige Verbindungen.
Der Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL sorgt am Donnerstag auch in Schleswig-Holstein für massive Einschränkungen im Bahnverkehr. Besonders hart trifft es Reisende, die zwischen dem Festland und der Nordseeinsel Sylt pendeln. Der RE 6/60 zwischen Westerland/Sylt und Hamburg-Altona fährt überwiegend nur im Dreistundentakt.
Eine Verdichtung zur Hauptverkehrszeit sei geplant, teilte die Deutsche Bahn mit. Vereinzelt verkehren Züge auf der Strecke zwischen Husum und Niebüll. Zwischen Itzehoe und Hamburg können Fahrgäste zusätzlich auch die Züge der Nordbahn (RB61/RB71) nutzen. Von 22 Uhr am Mittwochabend bis Donnerstagmorgen um 6 Uhr wurde zwischen Pinneburg und Elmshorn ein Ersatzverkehr mit Bussen der Nordbahn eingerichtet.
Die Züge des Sylt Shuttle plus sind außerdem zwischen Niebüll und Westerland/Sylt für Reisende des Nahverkehrs freigegeben. Die Deutsche Bahn wies jedoch darauf hin, dass in diesen Zügen nur begrenzte Kapazitäten zur Verfügung stünden.
- Bahnstreik ab 22 Uhr: Welche Rechte haben Sie als Fahrgast?
Sylt Shuttle und blauer Autozug fahren regulär
Der Sylt Shuttle und der blaue Autozug sind nach eigenen Angaben vom Streik nicht betroffen und fahren fahrplanmäßig. Inhaber von tagbezogenen Online-Tickets wie dem Sparpreis oder dem Eco-Ticket mit Gültigkeitstag für den 16. November können auf Wunsch dennoch bereits am Mittwoch, 15. November, oder auch am Freitag, 17. November ihre Reise flexibel antreten, schreibt der Sylt Shuttle auf seiner Homepage.
Die Lokführer streiken seit Mittwochabend um 22.00 Uhr. Der Warnstreik soll bis Donnerstagabend, 18.00 Uhr, andauern. Die Gewerkschaft und die Deutsche Bahn verhandeln seit vergangenem Donnerstag über einen neuen Tarifvertrag. Alles zum Tarifstreik zwischen GDL und Deutscher Bahn lesen Sie hier.
Mindestfahrplanangebot in Schleswig-Holstein geplant
Die Deutsche Bahn rechnet mit "massiven Auswirkungen" auf den Bahnbetrieb. Im Fern- und Regionalverkehr muss das Angebot stark eingeschränkt werden. Für den Fernverkehr ist ein Notfahrplan vorgesehen, der jedoch nur ein sehr begrenztes Zugangebot sichert. Im Regionalverkehr in Schleswig-Holstein will die Bahn ein Mindestfahrplanangebot aufrechterhalten. "Trotzdem können wir in dieser Situation nicht garantieren, dass alle Reisenden an ihr Ziel kommen", schrieb das Unternehmen auf ihrer Internetseite. "Wenn möglich, verschieben Sie bitte geplante Reisen."
Alle Fahrgäste, die ihre während des Streiks geplanten Reise verschieben, können ihr Ticket nach Angaben der Bahn zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung sei aufgehoben. Das Ticket gelte dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- autozug-sylt.de: Webseite des Unternehmens
- syltshuttle.de: "Sylt Shuttle aus unserer Sicht nicht betroffen"