Vom Zoll entdeckt Lebendige Fracht: Reisender schmuggelt Korallen im Koffer
Am Flughafen Hamburg hat der Zoll einen Schmuggler mit ungewöhnlicher Fracht gestoppt. Der Mann wollte die lebenden Nesseltiere illegal importieren.
Ein 28-Jähriger ist am Flughafen in Hamburg mit einem Koffer voller lebender Feuerkorallen erwischt worden. Die Zöllner stellten die fünf Korallen, die zu den artengeschützten Nesseltieren gehören, am 26. Februar bei einer routinemäßigen Kontrolle im grünen Ausgang sicher, wie das Hauptzollamt Itzehoe am Freitag mitteilte.
Der Mann war aus Südafrika zurückgekehrt, wo er nach eigenen Angaben die Korallen am Strand gefunden hatte. Dies sei jedoch unglaubwürdig, da die Korallen offensichtlich abgeschnitten worden seien, sagte ein Sprecher der Behörde. Die Einfuhr von geschützten Tieren und Pflanzen ohne die erforderlichen Dokumente kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Das Bundesamt für Naturschutz hat die Ermittlungen übernommen. Die Art der Korallen seien mithilfe des Tropen-Aquariums Hagenbeck bestimmt worden
Feuerkorallen dürfen nur mit Genehmigung importiert werden
Feuerkorallen sind eine Gattung von Nesseltieren, die in tropischen und subtropischen Meeren vorkommen. Sie bilden kalkhaltige Skelette, die wie Korallen aussehen, aber zu den Hydrozoen gehören.
Feuerkorallen haben zahlreiche Nesselzellen, die bei Berührung starke Hautreizungen, Schmerzen und Entzündungen verursachen können. Sie sind nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt, welches den internationalen Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten regelt. Die Einfuhr von Feuerkorallen nach Deutschland erfordert eine Genehmigung des Bundesamtes für Naturschutz sowie eine Ausfuhrgenehmigung des Herkunftslandes.
Hauptzollamt macht regelmäßig kuriose Entdeckungen
Die Einfuhr von artengeschützten Tieren und Pflanzen aus dem Ausland stellt nach wie vor "ein Problem" dar, wie der Sprecher des Hauptzollamtes Itzehoe betonte. Allein im Jahr 2022 habe das Hauptzollamt Itzehoe fast 900 geschützte Tiere und Pflanzen beschlagnahmt. Darunter seien unter anderem lebende Schildkröten, Schlangen, Papageien, Orchideen und Kakteen gewesen.
Die Zöllner am Hamburger Flughafen sind speziell für die Kontrolle von Reisenden und deren Gepäck geschult und verfügen über moderne Technik wie Röntgengeräte und Spürhunde. Sie appellieren an die Reisenden, sich vor der Reise über die geltenden Bestimmungen zu informieren und keine geschützten Tiere und Pflanzen mitzubringen.
- presseportal.de: Mitteilung des Hauptzollamts Itzehoe vom 8. März 2024
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP