Ehemaliger St.-Pauli-Präsident Kiezlegende spottet über den HSV: "Nie im Leben"

Vor dem Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV teilt Corny Littmann gegen den Stadtrivalen aus. Er kritisiert die Arbeit der Verantwortlichen scharf.
Der ehemalige Präsident des FC St. Pauli, Corny Littmann, zieht vor dem anstehenden Hamburger Stadtderby ordentlich über den HSV her. Der Theaterchef des Schmidts Tivoli auf der Reeperbahn kritisierte in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) die langjährige Erfolglosigkeit des Stadtrivalen.
"Über allem steht erst mal schlechte Arbeit der Verantwortlichen. Aber dieser Verein ist einfach auch völlig chaotisch organisiert", sagte Kiezlegende Littmann in der Freitagsausgabe der "SZ".
Littmann: HSV-Aufsichtsräte haben keine Ahnung vom Geschäft
Als Beispiel für seine Aussage nannte er die Diskussion über den Sportvorstand. : "Gerade geht es ja darum, ob Jonas Boldt seinen Job behalten darf, da gibt es Argumente dafür und dagegen", sagte der 71-Jährige. Diese Entscheidung würde von sechs Aufsichtsräten getroffen, von denen – so Littmann – keine er Ahnung vom Geschäft habe. "Glauben Sie, die können die Lage seriös einschätzen? Oder dass sie die Nummer von Felix Magath zur Hand haben, wenn sie ihn als Boldts Nachfolger wollen? Nie im Leben."
- Party-Geheimnis: Feiert der FC St. Pauli hier heute Nacht den Aufstieg?
Corny Littmann war von 2003 bis 2010 Präsident des FC St. Pauli. Heute Abend (18.30 Uhr bei Sky) könnte sein Verein ausgerechnet im Stadion des großen Stadtrivalen den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga schaffen. Welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen, lesen Sie hier.
Für den HSV wäre das ein weiterer Schlag: Sollte der Klub erneut scheitern, würden die "Kiezkicker" in der kommenden Saison zum ersten Mal überhaupt in einer höheren Liga spielen als der sechsmalige deutsche Meister.
Bei Aufstieg des FC St. Pauli: Verliert der HSV Partner?
Littmann zeigte sich überrascht darüber, dass Partner des HSV trotz anhaltender Erfolglosigkeit dem Verein treu bleiben. "Davon erhoffen die sich Werbung in eigener Sache?", sagte der Theaterchef.
Der 71-Jährige stellte die Vermutung auf, dass sich daran etwas ändern könne, wenn St. Pauli in der ersten und der HSV in der zweiten Liga spielen sollte. "Eine neue Generation von Unternehmern steht in den Startlöchern – und die werden sich in Richtung des erfolgreicheren Partners orientieren", so Littmann.
- sueddeutsche.de: "Der HSV ist einfach völlig chaotisch organisiert" (kostenpflichtig)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa