TV-Koch ist Namensgeber Sushi-Lieferkette "Henssler at Home" meldet Insolvenz an
Der Sushi-Lieferservice mit prominentem Namen steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Wie es mit den vier Hamburger Filialen weitergehen soll.
Der Sushi-Lieferservice "Henssler at Home", benannt nach dem bekannten TV-Koch Steffen Henssler und dessen Vater Werner, hat Insolvenz angemeldet. Das geht aus einer öffentlichen Bekanntmachung des Amtsgerichts Hamburg hervor. Trotz des prominenten Namens ist der Dienst bereits seit 2016 in anderen Händen und wird von Gastronom Ali Reza Salehi geführt.
Das Amtsgericht Hamburg hat ein Insolvenzverfahren für das Unternehmen angeordnet und den Anwalt Gideon Böhm als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die konkreten Gründe für die wirtschaftliche Schieflage des Unternehmens nannte Böhm auf Anfrage von t-online nicht. Er betonte stattdessen: "Das Unternehmen hat einen guten Ruf und eine breite Kundenbasis."
Betrieb läuft an den vier Standorten weiter
Der Betrieb laufe Böhm zufolge an den vier Standorten in der Innenstadt, Sasel, Altona und Rotherbaum weiter. Die 17 Beschäftigten erhalten in den nächsten drei Monaten Insolvenzgeld über die Arbeitsagentur.
Böhm habe bereits positive Gespräche mit Werner Henssler geführt, der trotz des Verkaufs der Kette immer noch Inhaber der Namensrechte ist und auf eine Fortführung des Betriebs hofft. Auch der Geschäftsführer Ali Salehi glaubt an eine langfristige Sanierungslösung: "Wir haben ein sehr motiviertes Team bestens qualifizierter Mitarbeiter, die aus Überzeugung für hochqualitatives Essen und guten Service stehen. Als leidenschaftliche Gastronomen sind wir wie gewohnt für unsere Kunden da", sagte Salehi.
Weitere Insolvenzen unter dem Namen Henssler
Steffen Henssler hingegen hat sich komplett aus dem Lieferdienst zurückgezogen. Dieses Missverständnis hat in der Vergangenheit bereits für Verwirrungen gesorgt. Bekannt durch die TV-Kochsendung "Grill den Henssler", hat sich Steffen Henssler mehrmals öffentlich von "Henssler at Home" distanziert. Er empfahl sogar seinen eigenen Lieferdienst "Go" als Alternative und bezeichnete diesen auf Twitter als "schneller und besser".
Allerdings kämpfen auch andere Unternehmen unter dem Namen Henssler mit finanziellen Schwierigkeiten. Im Mai haben mehrere Firmen, die zur Sushi-Kette "Go by Steffen Henssler" gehören, ebenfalls Insolvenz angemeldet. Sechs Filialen mussten ihren Betrieb einstellen, 50 Mitarbeiter verloren ihren Job.
- Öffentliche Bekanntmachung Amtsgericht Hamburg vom 10. Juli 2024
- Schriftliche Anfrage an Insolvenzverwalter Gideon Böhm