Gehaltscheck Was verdient eigentlich ein Altenpfleger in Hamburg?
Auch in Hamburg fehlen Altenpfleger. Das kann auch an der Bezahlung liegen. Doch was verdienen diese Arbeitnehmer eigentlich?
Für die Bewohner der beiden Altenheime gab es Anfang Juli 2024 eine Horror-Nachricht: Weil zu viele Altenpfleger in ihren Unterbringungen fehlen, werden die Häuser geschlossen. Die Alten können sich nun bis 2025 einen neuen Platz in einem Seniorenheim suchen oder ein Angebot der Diakonie zur Verlegung annehmen.
"Das ist ein Alarmsignal", sagt Vorstand der Diakonie Hamburg, Stefan Rehm, zum "Abendblatt". "Dass mit der Diakoniestiftung Alt-Hamburg ein Träger nun erstmals keine andere Möglichkeit sieht, auf den Personalmangel zu reagieren, als Häuser zu schließen, ist besorgniserregend." Er kritisiert zwar die für ihn zu starre Quote an Pflegekräften, die bei einer bestimmten Anzahl an Bewohnern vorgeschrieben wird. Doch das Problem dahinter ist klar: Es gibt zu wenig Altenpfleger in Hamburg.
Aktuelle Zahlen gibt es nicht, aber vor rund vier Jahren klaffte eine Lücke von 700 examinierten Pflegekräften nur in Hamburg. Bis 2035 könnte sogar 13.000 Pfleger fehlen, rechnet die Hamburgische Pflegegesellschaft vor. Vor allem die schlechte Bezahlung wird immer wieder als Grund angeführt, warum so wenig Menschen in der Pflege arbeiten wollen. Aber was verdienen Pfleger?
Bezahlung nach Tarif in der Pflege
Wer nach Tarif bezahlt wird, wie bei der Diakonie, bekommt nach der Ausbildung einen monatlichen Bruttolohn von 3.538 Euro. Gesundheits- und Pflegeassistenten erhalten rund 3.000 Euro brutto. "Altenpflege-Fachkräfte mit besonderer Funktion und Qualifikation können bei langer Zugehörigkeit ein Gehalt von 5.639 Euro brutto im Monat erreichen", so die Diakonie weiter.
Auf dem Jobportal Indeed wird der durchschnittliche Pflegelohn im Monat mit rund 3.600 Euro in Hamburg beziffert. Ein Blick auf die Stellenausschreibungen zeigt, dass Pfleger im Krankenhaus nach Tarif in der Entgeltstufe P7 oder P8 gesucht werden, demnach verdienen die Pflegekräfte dann mindestens 3.300 Euro und höchstens 4.240 Euro.
Nachtzuschläge und Feiertagsextra
Bei dem Jobportal Stepstone variieren die Stellenausschreibungen von Krankenpflegern, Pflegepersonal im Krankenhaus und Fachkrankenpflegern pro Jahr zwischen 39.000 bis 58.000 Euro. Ohne Weihnachts- und Urlaubsgeld entspricht das einem Monatslohn von 3.200 Euro bis 4.800 Euro.
Die Gehälter verstehen sich als Grundgehalt, denn in der Pflege kommen Nacht- und Feiertagsdienste dazu. Diese werden gesondert vergütet. So bekommen tarifierte Mitarbeiter einen Zuschlag von 25 Prozent bei Sonntagsarbeit. Wer am 24. Dezember arbeitet, erhält 35 Prozent mehr. Dienste in der Nacht werden mit 20 Prozent Plus vergütet.
- abendblatt.de: Pflegekräfte fehlen: Zwei Hamburger Altenheime schließen
- oeffentlicher-Dienst.info: Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst, P-Tabelle 2024
- stepstone.de: Altenpflege-Gehälter in Hamburg
- indeed.com: Gehalt von Altenpfleger (m/w/d) in Hamburg