Verwüstung in Quickborn "Bin nur am Weinen": Anwohner nach Unwetter schockiert
Über Norddeutschland hat sich am Sonntag ein schweres Unwetter zusammengebraut. Unter anderem in Quickborn hinterließ es Verwüstung – und Verzweiflung bei den Anwohnern.
Geflutete Straßen, Keller und Garagen: Ein schweres Unwetter hat am Sonntagabend in Quickborn bei Hamburg teils schwere Schäden hinterlassen. "Wir haben Glück, dass es keine Toten gibt", sagt Maria Tokgüzoglu. Sie wohnt in einem Mehrfamilienhaus, das besonders stark von den Unwetterfolgen betroffen ist. Die Tiefgarage stand zeitweise bis zur Decke unter Wasser.
"Man kennt so was ja nur aus dem Fernsehen", sagt Patrick Müller, der im selben Gebäude lebt. Er sei schockiert. Nicht nur die Garage habe unter Wasser gestanden, sondern auch die Trafostation. Im ganzen Haus ist deshalb der Strom ausgefallen. Im Gegensatz zu seiner Nachbarin Tokgüzoglu hatte Müller immerhin sein Fahrzeug nicht in der Tiefgarage stehen. Ihr Auto ist hingegen nicht mehr fahrbar. Wertgegenstände seien herausgetrieben, das Wasser habe die Elektronik nachhaltig beschädigt.
Quickborn: Anwohner hatten "tierische Angst"
Der vergangene Abend hat sie stark mitgenommen. "Ich bin nur am Weinen", sagt Tokgüzoglu. "Alle standen hier verzweifelt vor dem Block und hatten einfach tierische Angst." Niemand habe etwas ausrichten können, als die Wassermassen vom Himmel regneten.
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Mehr als 200 Einsätze der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW) wurden am Abend durch das Unwetter ausgelöst, teilte ein Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands Pinneberg mit. Die Einsatzkräfte waren am Abend mit Amphibienfahrzeugen unterwegs. Für die großen Wassermengen seien besonders viele Hochleistungspumpen nötig gewesen. Zwischen 18.30 und 21 Uhr habe es zudem einen großflächigen Stromausfall gegeben. Verletzt wurde niemand.
Wann es im Haus von Tokgüzoglu und Müller wieder Strom gibt, ist laut der beiden Bewohner unklar. "Wir sitzen im Kerzenlicht, ohne Warmwasser", sagt Tokgüzoglu. "Ich habe schon telefoniert, aber keiner kann mir weitere Auskünfte geben." Der Strom solle bis zu vier Wochen, wenn nicht sogar noch länger, ausfallen.
- Reporter vor Ort
- Eigene Artikel bei t-online