Versuch in Hamburg Kommt jetzt das Ende für die Schulnoten?
Individuelles Feedback statt Noten: Im Rahmen des "Alleskönner"-Konzepts können Hamburger Schulen nach diesem Prinzip arbeiten.
Hamburger Schulen haben die Möglichkeit, auch in Zukunft am Schulversuch "Alleskönner" teilzunehmen. Bis zur neunten Klasse kann im Rahmen des Programms auf Noten verzichten. Im Fokus stehen stattdessen individuelle Feedback-Formate.
Bei dem Thema habe der Hamburger Senat laut der Hamburger Linken seine Position geändert. "In der Antwort auf unsere Anfrage vom April 2022 hieß es noch, dass weitere Schulen nur im Einzelfall die Möglichkeit erhalten, an diesem Konzept teilzunehmen", heißt es in einem Schreiben der Partei. Aus einer neuen Anfrage der Linksfraktion gehe nun hervor, dass alle Schulen zukünftig ihre Teilnahme an dem Konzept beantragen können.
"Noten sind schlechte Lehrmeister*innen"
"Endlich setzt sich die Erkenntnis durch, dass inklusive, individuelle Unterrichtsentwicklung zwingend den Verzicht auf Noten zugunsten von kompetenzorientierten Rückmeldungen bedeutet", sagt hierzu Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Hamburger Linken-Fraktion. Sie ergänzt: "Noten, Angst und Prüfungsstress sind schlechte Lehrmeister*innen."
An dem Projekt können Grund-, Sonder- und Stadtteilschulen seit 2008 teilnehmen, insgesamt haben sich bereits 45 dafür entschieden. Seit dem Schuljahresbeginn 2022/2023 sind die Schule An der Burgweide (Wilhelmsburg) und die Stadtteilschule Helmuth Hübener (Barmbek-Nord) neu mit dabei. Im abgelaufenen Schuljahr 2023/2024 ist nach Angaben des Senats noch das Gymnasium Altona hinzugekommen und hat den notwendigen Schulentwicklungsprozess aufgenommen.
- Pressemitteilung der Hamburger Fraktion "Die Linke"
- Hamburgische Bürgerschaft: Drucksache 22/15775 vom 16. Juli 2024