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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Neuer Vertrag trotz Sperre Wie der HSV mit Vušković umgeht, ist Champions League
Noch zwei Jahre lang darf HSV-Profi Mario Vušković nicht Fußball spielen. Sein Verein glaubt trotzdem an den gesperrten Kroaten – und setzt ein starkes Zeichen.
Es war ein großer Schock für Mario Vušković, als der Internationale Sportgerichtshof Cas vor zwei Wochen das Urteil im Dopingprozess um den Kroaten verkündete. Aus zwei Jahren Sperre, die bald abgesessen gewesen wären, wurden plötzlich vier Jahre. Allen Indizien, die der junge HSV-Verteidiger zu seinen Gunsten hatte vorlegen können und allen Zweifeln an der Korrektheit der positiven EPO-Probe zum Trotz.
Ob er zu dem verbotenen Hilfsmittel gegriffen hat oder nicht, kann niemand genau sagen. "Im Zweifel für den Angeklagten" gibt es im Sportrecht nicht. Der 22-Jährige gilt jetzt offiziell als verurteilter Dopingsünder. Eine hoffnungsvolle Karriere scheint vorbei zu sein, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Doch Vušković und der HSV geben nicht auf. Sie kämpfen weiter.
Der HSV gibt Mario Vušković eine Zukunft
"Mario Vušković war, ist und bleibt Teil der HSV-Familie", bekräftigte der Verein nach dem Urteil. Er musste den Vertrag mit dem 22-Jährigen, der 2021 nach Hamburg gekommen war, aufgrund der Sperre zwar auflösen. Doch ab dem Ende zum Herbst 2026 greift ein neuer Profikontrakt. Der HSV setzt damit ein bemerkenswertes Zeichen: Er steht fest an der Seite seines Schützlings, der nicht nur Fußballprofi ist – sondern ein junger Mensch, der versucht, weit weg von zu Hause seinen Traum zu leben.
Das ist gelebte Fußballromantik – und wohl einzigartig im sonst so abgebrühten Profigeschäft. Von Anfang an hat sich der HSV klar pro Vušković positioniert. Vor allem den damaligen Verantwortlichen, Sportvorstand Jonas Boldt und Trainer Tim Walter, war das ein großes Anliegen. Als Mario Vušković im Frühjahr vor dem CAS ausgesagt hat, kam Boldt zur Unterstützung mit – dabei war der HSV selbst nicht an dem Prozess beteiligt.
So halten die HSV-Profis zu Mario Vušković
Ein "Free Vušković"-Transparent wird nach den Spielen wie selbstverständlich von der Mannschaft präsentiert. Seinen Treffer zum 1:0 beim vergangenen Heimspiel gegen Preußen Münster (4:1) bejubelte Robert Glatzel, indem er erst jeweils vier Finger an beiden Händen in die Luft streckte – die 44 ist Vušković' Trikotnummer – und dann ein Trikot seines Kollegen hochhielt. Nach dem Spiel flog ein Teil der Mannschaft nach Split, wo Vušković' Familie lebt.
Wer sich während der Spiele auf den Tribünen umsieht, entdeckt jedes Mal zahlreiche Fans, die Vušković-Trikots tragen. Es gibt Sprechchöre oder Choreografien, die die Solidarität mit dem 22-Jährigen ausdrücken. "Die Unschuld eines Jungen geschändet", stand zuletzt auf einem Transparent. Man glaubt Mario Vušković in Hamburg. Vor allem aber glaubt man an ihn.
Sportlich mag es beim HSV nicht so rund laufen, wie er es gern hätte. Menschlich aber spielen der Verein und seine Fans in der Champions League. Der HSV ist tatsächlich eine große Familie, die mit viel Liebe und beeindruckendem Einsatz für ihre Sache kämpft. Dieser bedingungslose Zusammenhalt ist größer als jeder Titel, den man im Fußball gewinnen kann. Und darauf kann man als HSVer zurecht stolz sein.
Hinweis: Der Autor dieses Textes ist weder verwandt noch verschwägert mit Jonas Boldt.
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