Neue Probleme für Fischer Gute Nachricht für Verbraucher: Krabbenpreise sinken drastisch
Trotz sinkender Krabbenpreise dauert es noch, bis der Verbraucher davon etwas spürt. Gleichzeitig stehen Schleswig-Holsteins Fischer vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen.
Die Erzeugerpreise für Krabben sind in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. Wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mitteilte, fiel der Preis pro Kilogramm von zehn auf etwa fünf Euro. Für Verbraucher werde sich dies jedoch erst später bemerkbar machen, da das Krabbenfleisch zunächst verarbeitet werden müsse. "Jetzt muss das Fleisch erst mal geschält werden", erklärte Philipp Oberdörffer, Fischereiexperte bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
Während sich Verbraucher auf fallende Preise freuen können, verschärft der Preisrutsch die Lage der ohnehin angeschlagenen Krabbenfischer in Schleswig-Holstein. Jan Möller von der Interessenvertretung der Krabbenfischerei sagte dem NDR: "Bei uns lohnt es sich kaum noch, aufs Meer zu fahren." Die Fangmengen seien derzeit schlecht, obwohl die Hauptfangzeit laufe.
Fischer fahren jetzt in niederländischen Gewässern
Laut Möller haben die guten Fänge in niederländischen Fanggebieten zu dem Preisverfall geführt. "Es sind Teile der Flotte, mich eingeschlossen, in den Niederlanden am Krabbenfischen, weil bei uns einfach keine wirtschaftliche Fischerei mehr möglich ist", berichtete der Fischer dem NDR. Er hoffe, dass sich die Fänge an der Westküste im September und Oktober verbessern werden.
In den vergangenen Monaten waren Krabben aufgrund knapper Bestände teurer. Das hatte Folgen für das Krabbenbrötchen, welches an manchen Orten bis zu 15 Euro kostete. Sobald mehr Krabben auf den Markt kämen, könnten auch Discounter wieder Krabben anbieten. Diese hatten sie zuvor wegen der geringen Mengen aus dem Sortiment genommen.
- ndr.de: "Preise für Krabben sind deutlich gefallen"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa