Investition von 200 Millionen Euro Mega-Wohnviertel entsteht auf dem Kiez
Neben dem Spielbudenplatz in Hamburg soll geförderter Wohnraum entstehen. Die Pläne für das Paloma-Viertel werden konkret.
Lange lag die Fläche am Spielbudenplatz in Hamburg brach, nun gibt es einen Plan für das rund 6.000 Quadratmeter große Areal. Bis Ende des Jahres wollen die städtische Wohnungsgesellschaft SAGA und die Quantum Immobilien AG die Fläche von der Bayerischen Hausbau übernehmen. Das gab der Senat am Montag bekannt.
Lange Zeit wurde um das neue Paloma-Viertel, das im Herzen St. Paulis entstehen soll, gerungen. Jetzt ist klar: Insgesamt 164 geförderte Wohnungen sollen langfristig auf dem Gelände angeboten werden. Auch eine Kita und ein Hotel sind angedacht, ebenso wie die Kreativwirtschaft, darunter ein Musikclub.
Die Wohnungsmieten sollen je nach Förderstufe zwischen sieben und zwölf Euro pro Quadratmeter kosten. Die Investitionssumme bezifferte die Saga auf rund 200 Millionen Euro. Zum Kaufpreis des Grundstücks äußerten sich die Beteiligten nicht.
Senatorin: Lob für "bezahlbarer Wohnungen"
"Das Paloma-Viertel wird endlich im Sinne seiner ursprünglichen Bestimmung umgesetzt: Mit bezahlbaren Wohnungen sowie etlichen Möglichkeiten und Räumen für kulturelle Nutzungen", lobte Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen. Es handele sich um ein "außergewöhnliches Projekt".
Auch vom Kultursenator, Carsten Brosda, gab es wohlwollende Worte: "Diese Kreativ-Immobilie soll sich gut in das Umfeld rund um die Reeperbahn einfügen und der Musikwirtschaft mitten auf dem Kiez eine neue dauerhafte Heimat bieten."
Linke kritisieren "Geheimniskrämerei"
Zuletzt hatte es immer wieder Diskussionen darüber gegeben, dass unter anderem Hotels das Kulturleben auf dem Kiez verdrängen. Etwa der Musikclub Molotow musste um seine Zukunft bangen, bis er schließlich eine neue Bleibe an der Reeperbahn fand.
Kritik an den Plänen für das Paloma-Viertel gibt es seitens der Linken. "Die ganze Geheimniskrämerei und das Raushalten des Stadtteils bei der aktuellen Entwicklung werfen den jahrelangen Beteiligungsprozess durch die PlanBude über den Haufen", äußerte sich die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Linken, Heike Sudmann, schriftlich. Demnach fehle es etwa an öffentlichen Flächen für Kinder und Jugendliche.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Schriftliche Mitteilung des Senats vom 18. November 2024
- Schriftliche Mittelung der Linken vom 18. November 2024