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Hamburg

Pflege und Wohnen: Kauft Hamburg Heimbetreiber mit 2.700 Pflegeplätzen?


Von der CDU privatisiert
Kauft Hamburg bald 13 Pflegeheime zurück?

Von t-online, fbo

05.12.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Bewohnerin eines Pflegeheims hält sich an einem Haltegriff fest (Symbolbild): Hamburg denkt offenbar über den Kauf eines Betreibers nach.Vergrößern des Bildes
Eine Bewohnerin eines Pflegeheims hält sich an einem Haltegriff fest (Symbolbild): Hamburg denkt offenbar über den Kauf eines Betreibers nach. (Quelle: IMAGO / photothek)
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Sechs Pflegeheime haben 2024 in Hamburg geschlossen. Doch die Stadt benötigt dringend mehr Plätze, um pflegebedürftigen Menschen zu helfen. Kauft der Senat nun einen Betreiber auf?

2007 hat der damals CDU-geführte Senat unter Bürgermeister Ole von Beust den städtischen Pflegeheimbetreiber Pflegen & Wohnen privatisiert und verkauft. Fast 20 Jahre später überlegt der aktuell aus SPD und Grünen bestehende Senat offenbar, diese Entscheidung rückgängig zu machen. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Christdemokraten hervor.

Ganz konkret fragte die CDU darin, ob der Rückkauf des Unternehmens geplant sei. Eine direkte Antwort darauf gab es zwar nicht, doch der Senat ließ durchblicken: "Die Privatisierung und der Verkauf (...) waren (...) nicht wirtschaftlich vorteilhaft für die Freie und Hansestadt Hamburg." Pflege & Wohnen sei "ein Garant für hohe Pflegequalität". Die Finanz- und die Sozialbehörde würden sich mit der "gegenwärtigen Situation" auseinandersetzen.

Hamburg braucht in Zukunft deutlich mehr Pflegeplätze

Der Hintergrund: 2026 läuft die 2007 vereinbarte Standortgarantie aus. Es besteht also die Möglichkeit, dass der aktuelle Eigentümer Deutsche Wohnen einige der derzeit 13 Standorte schließen könnte. Hamburg würde in diesem Fall weitere Pflegeplätze verlieren, nachdem allein 2024 sechs Heime geschlossen wurden.

Dabei steigt die Zahl der Pflegebedürftigen in der Hansestadt potenziell immer weiter an: Für 2055 rechnet das Statistische Bundesamt mit rund 26.000 benötigten Heimplätzen in Hamburg. Derzeit gibt es laut Senat 16.555 Pflegeplätze in 142 Einrichtungen.

Experte: Kauf von Pflegeheimen würde Hamburg nützen

Ein Rückkauf der Pflegen & Wohnen-Heime durch die Stadt wäre eine sinnvolle Maßnahme, sagt Rolf Bosse, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg: "Nicht nur, weil der Wohnungsmarkt in Hamburg angespannt ist und damit auch Wohnungen für ältere Menschen immer teurer werden ist es gut, wenn die Stadt die 2.700 Pflegeplätze an 13 Standorten im gesamten Stadtgebiet übernimmt." Sollten stattdessen Investoren die Heime aufkaufen, dürfte nicht damit zu rechnen sein, dass Senioren dort preiswert wohnen könnten.

Auch die Linksfraktion unterstützt die Idee, dass die Stadt Pflege & Wohnen übernimmt: "Ein Rückkauf würde allen nützen: Zum einen den Pflegebedürftigen, die auch weiterhin darauf vertrauen könnten, ihren Heimplatz zu erhalten oder einen Platz zu finden. Zum anderen den Pflegekräften, denen die Stadt mit ihrem Einfluss faire, attraktive und gesundheitserhaltende Arbeitsbedingungen garantieren könnte", sagte der pflegepolitische Sprecher Deniz Celik.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei Rolf Bosse
  • Hamburgische Bürgerschaft: Drucksache 22/16449 (PDF)
  • Hamburgische Bürgerschaft: Drucksache 22/16926 (PDF)
  • Statistisches Bundesamt: Pflegevorausberechnung (Stand: 30. März 2023)
  • Linksfraktion Hamburg: Pressemitteilung vom 5. Dezember 2024 (per Mail)

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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